Selenskyj warnt vor Atomkraftwerk-Angriffen und präsentiert "Siegesplan"

Ukrainischer Präsident Selenskyj warnt vor russischen Angriffen auf Atomkraftwerke und stellt in den USA seinen "Siegesplan" vor. Kreml weist Forderungen zurück und beharrt auf eigenen Bedingungen.

25. September 2024, 14:55  •  15 ansichten

Selenskyj warnt vor Atomkraftwerk-Angriffen und präsentiert "Siegesplan"

Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, hat in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am 25. September 2024 schwerwiegende Anschuldigungen gegen Russland erhoben. Er warnte vor möglichen Angriffen auf ukrainische Atomkraftwerke, die darauf abzielen könnten, diese vom Stromnetz zu trennen. Diese Warnung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Ukraine derzeit 15 Kernreaktoren in 4 Atomkraftwerken betreibt, darunter das größte Atomkraftwerk Europas in Saporischschja.

Der ukrainische Staatschef nutzte die internationale Bühne, um für seinen "Siegesplan" zu werben und weitere Unterstützung von westlichen Verbündeten zu gewinnen. Dieser Plan, dessen Details noch nicht vollständig offengelegt wurden, sieht den vollständigen Abzug russischer Truppen aus der Ukraine und einen NATO-Beitritt des Landes vor. Es ist bemerkenswert, dass die NATO, der die Ukraine beitreten möchte, bereits 1949 gegründet wurde, lange bevor die Ukraine 1991 ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion erlangte.

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Am 26. September 2024 wird Selenskyj in Washington mit US-Präsident Joe Biden, dem 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten, zusammentreffen. Bei diesem Gespräch dürfte es auch um die mögliche Freigabe westlicher Waffen für Einsätze gegen Ziele tiefer in Russland gehen. Bisher ist der Einsatz von US-Raketen mit einer Reichweite von 300 Kilometern auf die russische Grenzregion Belgorod beschränkt, von wo aus im Frühjahr 2024 erneut russische Truppen in die Ukraine einfielen.

In seiner Rede vor dem UN-Sicherheitsrat am 24. September 2024 forderte Selenskyj ein gemeinsames Vorgehen, um den russischen Angriffskrieg zu beenden. Er betonte:

"Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden, und genau das ist nötig."

Selenskyj vor dem UN-Sicherheitsrat

Der Kreml, der offizielle Sitz des russischen Präsidenten, reagierte scharf auf Selenskyjs Auftritt. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete den Versuch, Russland zum Frieden zu zwingen, als "absolut fatalen Fehler". Russland beharrt weiterhin auf seinen Forderungen, darunter die Abtretung von Gebieten und den Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt.

Die Situation bleibt komplex, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Ukraine an sieben Länder grenzt und eine Fläche von etwa 603.700 Quadratkilometern hat. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau, während die Vereinten Nationen, deren Hauptsitz sich in New York City befindet, weiterhin eine wichtige Rolle bei den Vermittlungsbemühungen spielen.