Schauspieler Eric Cordes kritisiert soziale Ungleichheit in Bremen
Eric Cordes, bekannt aus der ZDF-Serie "Blutige Anfänger", spricht über seine Erfahrungen in einem Brennpunkt-Viertel Bremens. Er fordert mehr Unterstützung für benachteiligte Gebiete und Chancengleichheit.
Der Schauspieler Eric Cordes, bekannt aus der ZDF-Krimiserie "Blutige Anfänger", hat kürzlich seine Besorgnis über die wachsende soziale Ungleichheit in Bremen geäußert. Der 28-jährige Darsteller, der einen bedeutenden Teil seiner Jugend im Stadtteil Osterholz-Tenever verbrachte, betont die Notwendigkeit von Chancengleichheit in sogenannten Brennpunkt-Vierteln.
Bremen, die kleinste der drei deutschen Stadtstaaten, kämpft seit langem mit sozialen Herausforderungen. Die Stadt weist eine der höchsten Armutsquoten in Westdeutschland auf, was die Problematik verdeutlicht, die Cordes anspricht. Trotz seiner reichen Geschichte als Handels- und Schifffahrtszentrum und der Präsenz wichtiger Industrien wie Luft- und Raumfahrt, steht Bremen vor erheblichen sozialen Disparitäten.
Cordes kritisiert die mangelnde finanzielle und strukturelle Unterstützung in benachteiligten Gebieten. Er weist darauf hin, dass Jugendhilfen gekürzt werden und Schulen mit Platz- und Lehrkräftemangel zu kämpfen haben. Diese Situation steht im starken Kontrast zu privilegierteren Stadtteilen Bremens, wo Schulen über bessere Ressourcen verfügen.
"Diese 'Brennpunkt-Viertel' sollte es nicht geben. Sie sind das Resultat einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich. Statistisch gesehen wird die Schere immer größer und damit die Chancengleichheit immer geringer."
Der Schauspieler fordert nachhaltige Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Sozialarbeit als ersten Schritt zur Verbesserung der Situation. Diese Forderung gewinnt an Bedeutung, wenn man bedenkt, dass Bremen eine der höchsten Schuldenquoten pro Kopf in Deutschland aufweist, was die Finanzierung solcher Projekte erschwert.
Cordes' Engagement für soziale Gerechtigkeit spiegelt sich auch in seiner Schauspielkarriere wider. In der ZDF-Serie "Blutige Anfänger", die 2020 startete und nun in ihre sechste und letzte Staffel geht, verkörpert er den jungen Polizisten Phillip Schneider. Die Serie, die am 25. September 2024 ihre letzte Staffel beginnt, hat möglicherweise dazu beigetragen, das Bewusstsein für soziale Themen zu schärfen.
Während Bremen für seine reiche Kultur, das UNESCO-Weltkulturerbe Rathaus und Wahrzeichen wie die Bremer Stadtmusikanten bekannt ist, zeigt Cordes' Bericht eine andere Seite der Stadt. Er erinnert daran, dass hinter der Fassade von Tourismus und Tradition reale soziale Herausforderungen bestehen, die dringend angegangen werden müssen.
Die Situation in Bremen unterstreicht die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes zur Stadtentwicklung. Während die Stadt ihre Position als wichtiges Wirtschafts- und Kulturzentrum mit einer aktiven Kulturszene, vielen Theatern und Museen beibehält, ist es ebenso wichtig, in die Zukunft aller Bürger zu investieren, unabhängig von ihrem Wohnort innerhalb der Stadt.
