Rechtsextremist plant umstrittene Deutschland-Tour für November 2024

Martin Sellner kündigt Auftritte in deutschen Städten an. Die gelöschte Telegram-Nachricht sorgt für Aufsehen und weckt Erinnerungen an frühere Kontroversen.

30. September 2024, 12:57  •  0 ansichten

Rechtsextremist plant umstrittene Deutschland-Tour für November 2024

Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner plant offenbar eine neue Vortragstour durch Deutschland für November 2024. Diese Ankündigung, die kurzzeitig auf seinem Telegram-Kanal erschien und später gelöscht wurde, hat für erhebliche Aufmerksamkeit gesorgt.

Sellner, geboren am 8. Januar 1989 in Wien, ist bekannt für seine kontroversen politischen Ansichten und Aktivitäten. Als ehemaliger Sprecher der als rechtsextrem eingestuften Identitären Bewegung Österreich hat er wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. Seine geplante Tour soll Auftritte in Köln, Bremen, Berlin und anderen norddeutschen Städten umfassen.

Die Ankündigung weckt Erinnerungen an frühere Veranstaltungen Sellners in Deutschland, die von massiven Gegenprotesten und Polizeieinsätzen begleitet wurden. Im August 2023 führten seine Auftritte in Hessen, Baden-Württemberg und im Saarland zu erheblichen Spannungen.

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Sellners Aktivitäten haben in der Vergangenheit zu rechtlichen Konsequenzen geführt. Im Frühjahr 2023 wurde gegen ihn ein Einreiseverbot nach Deutschland verhängt, nachdem er bei einem umstrittenen Treffen in Potsdam über Massendeportationen gesprochen haben soll. Dieses Verbot wurde jedoch nach einer erfolgreichen Klage aufgehoben.

Der 35-jährige Aktivist, der Philosophie und Rechtswissenschaften in Wien studierte, ist für seine islamfeindlichen und fremdenfeindlichen Ansichten bekannt. Er wurde 2016 wegen Verhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt und war in mehrere umstrittene Aktionen verwickelt, darunter die Besetzung der Votivkirche in Wien.

Sellner nutzt soziale Medien intensiv für seine politische Kommunikation und hat eine beträchtliche Anhängerschaft aufgebaut. Sein Telegram-Kanal hat über 70.000 Follower. Er hat auch mehrere Bücher veröffentlicht, darunter "Identitär! Geschichte eines Aufbruchs".

Die geplante Tour könnte erneut zu Spannungen führen. In der Vergangenheit wurden Sellners Veranstaltungen oft von Protesten begleitet, und er wurde mehrfach von Veranstaltungsorten ausgeladen. Seine Verbindungen zu verschiedenen rechtsextremen Gruppen in Europa und den USA sowie seine Befürwortung der Theorie des "Großen Austauschs" haben ihn zu einer umstrittenen Figur gemacht.

Es bleibt abzuwarten, wie Behörden und Zivilgesellschaft auf diese geplante Tour reagieren werden. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit lassen vermuten, dass Sellners Auftritte erneut Gegenproteste und möglicherweise größere Polizeieinsätze nach sich ziehen könnten.