Pilzparadies Frankfurt: Herbstliche Schatzsuche im Stadtwald

Entdecken Sie die vielfältige Pilzwelt rund um Frankfurt. Von geführten Wanderungen bis zu Sammeltipps - hier erfahren Sie, wo die besten Pilzgründe zu finden sind.

6. Oktober 2024, 10:22  •  0 ansichten

Pilzparadies Frankfurt: Herbstliche Schatzsuche im Stadtwald

Im Herbst verwandeln sich die Wälder rund um Frankfurt in ein wahres Pilzparadies. Die Region bietet eine beeindruckende Vielfalt an essbaren Pilzen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Doch wo genau lohnt sich die Suche, und was gilt es zu beachten?

Der Frankfurter Stadtwald ist ein beliebtes Ziel für Pilzsammler. Hier sprießen zahlreiche Pilzarten aus dem Boden, darunter Pfifferlinge, Steinpilze und Ziegenlippen. Für Neulinge und Erfahrene gleichermaßen interessant sind die geführten Pilzwanderungen mit dem Sachverständigen Harald Sattler. Diese dreistündigen Exkursionen bieten einen faszinierenden Einblick in das "Fungiversum" des Waldes.

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"Die gesammelten Pilze können nach meiner Prüfung bedenkenlos verzehrt werden."

Pilzexperte Harald Sattler erklärt:

Ähnliche Wanderungen werden auch in den Wäldern von Neu-Isenburg, Rodgau, Hanau und Offenbach angeboten. Diese Touren sind eine ausgezeichnete Gelegenheit, mehr über die faszinierende Welt der Pilze zu lernen. Wussten Sie zum Beispiel, dass es weltweit etwa 14.000 bekannte Pilzarten gibt?

Für Steinpilz-Enthusiasten lohnt sich ein Ausflug in die Wälder um Wiesbaden, insbesondere in der Nähe von Dotzheim oder Naurod. Auch die Nadelwälder Richtung Georgenborn und Schlangenbad versprechen gute Funde. Im Taunus, bei Kelkheim in Richtung Glashütten-Feldberg, wurden Sammler ebenfalls schon fündig.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Pilze gesammelt werden dürfen. Trüffel beispielsweise, die auch in hessischen Wäldern vorkommen, stehen unter besonderem Schutz und dürfen nur mit Ausnahmegenehmigung gesammelt werden. Der weiße Trüffel ist übrigens der teuerste Pilz der Welt und kann bis zu 3.600 Euro pro Kilogramm kosten.

Für unsichere Sammler bietet die Stadt Wiesbaden vom 19. September bis 7. November jeden Montag eine Pilzberatung im Umweltladen an. Hier können Experten die gefundenen Pilze fachgerecht bestimmen. Dies ist besonders wichtig, da einige Pilze giftig sein können. Der gefährlichste ist der Grüne Knollenblätterpilz, der als giftigster Pilz der Welt gilt.

Beim Pilzesammeln sollten einige grundlegende Regeln beachtet werden. Informieren Sie sich über die lokalen Vorschriften, da die Sammelbestimmungen von Bundesland zu Bundesland variieren können. Sammeln Sie nur Pilze, die Sie zweifelsfrei identifizieren können, und lassen Sie im Zweifelsfall einen Experten einen Blick darauf werfen.

Pilze sind nicht nur kulinarisch interessant, sondern spielen auch eine wichtige ökologische Rolle. Sie sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern bilden ein eigenes Reich. Pilze sind essentiell für die Zersetzung organischer Materie im Wald und leben oft in Symbiose mit Bäumen. Einige Arten können sogar bei der Lösung von Umweltproblemen helfen, indem sie Kunststoffe abbauen oder bei der Reinigung von Ölverschmutzungen unterstützen.

Die Pilzsuche im Herbst ist nicht nur eine Gelegenheit, leckere Speisepilze zu finden, sondern auch eine Chance, mehr über diese faszinierenden Organismen zu lernen. Ob Sie nun an einer geführten Tour teilnehmen oder auf eigene Faust losziehen - die Wälder rund um Frankfurt bieten ein einzigartiges Pilzerlebnis für jeden Naturliebhaber.