Maya Bay öffnet wieder: Paradies unter strengem Schutz

Die berühmte Maya Bay in Thailand empfängt nach zweimonatiger Pause wieder Besucher. Strenge Regeln sollen das fragile Ökosystem schützen und den Massentourismus eindämmen.

1. Oktober 2024, 07:20  •  28 ansichten

Maya Bay öffnet wieder: Paradies unter strengem Schutz

Die weltberühmte Maya Bay auf der thailändischen Insel Phi Phi Leh hat ihre Pforten nach der jährlichen zweimonatigen Schließung wieder geöffnet. Diese Maßnahme, die vom 1. August bis zum 30. September dauert, zielt darauf ab, das empfindliche Ökosystem der Bucht vor den Auswirkungen des Massentourismus zu schützen.

Die Maya Bay, die sich im Hat Noppharat Thara-Mu Ko Phi Phi Nationalpark befindet, erlangte internationale Bekanntheit durch den Film "The Beach" aus dem Jahr 2000. Der von Danny Boyle inszenierte Streifen mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle präsentierte die Bucht als unberührtes Paradies. Ironischerweise führte dieser Ruhm zu einem massiven Touristenansturm, der das fragile Ökosystem der Bucht stark belastete.

Die negativen Folgen des Massentourismus wurden schnell sichtbar. Dutzende Boote warfen täglich ihre Anker in das einst intakte Riff, was zu erheblichen Schäden an den Korallen führte. Die einheimischen Schwarzspitzenhaie, eine in Korallenriffen beheimatete Art, verschwanden, und Müllberge häuften sich an.

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Im Jahr 2018 sahen sich die thailändischen Behörden auf Drängen von Meeresbiologen gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Die Bucht wurde für Besucher gesperrt und blieb es aufgrund der COVID-19-Pandemie bis Anfang 2022. Seitdem gelten strengere Regeln für den Besuch der Maya Bay. Eine der wichtigsten Änderungen ist das Verbot für Boote, direkt in die Bucht einzufahren.

Trotz der Einschränkungen bleibt die Maya Bay ein beliebtes Reiseziel. In den zehn Monaten von Oktober 2023 bis Juli 2024 besuchten beeindruckende 1,6 Millionen Urlauber die Bucht. Diese hohe Besucherzahl unterstreicht die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen.

Neben der Maya Bay werden mittlerweile auch die Loh Samah Bay und die Lo Kor Bay während der Monsunzeit geschlossen. Diese Maßnahme dient nicht nur dem Schutz der Umwelt, sondern auch der Sicherheit der Besucher. Die meisten Touristen erreichen die Bucht mit traditionellen Longboats von der Nachbarinsel Phi Phi Don aus. Bei stürmischem Wetter und hohem Wellengang kann das Anlegen in der Bucht von Loh Samah, von wo aus Besucher zur Maya Bay laufen, gefährlich werden.

Die Schließung in diesem Jahr war besonders wichtig, da Experten bereits im Mai 2024 eine schwere Korallenbleiche an einigen der beliebtesten Schnorchel- und Tauchspots in der Region festgestellt hatten. Korallenbleiche ist eine Stressreaktion der Korallen auf Umweltveränderungen und kann zum Absterben ganzer Riffe führen.

Die Bemühungen zum Schutz der Maya Bay sind Teil eines größeren Trends in Thailand, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. Der Tourismus macht etwa 20% des thailändischen BIP aus, und das Land empfing vor der Pandemie fast 40 Millionen internationale Besucher pro Jahr. Die Herausforderung besteht darin, diesen wichtigen Wirtschaftszweig zu erhalten und gleichzeitig die einzigartige Natur des Landes zu schützen.

"Wir fordern alle Besucher dringend auf, die geltenden Regeln zu beachten, um dieses einzigartige Naturparadies für zukünftige Generationen zu erhalten."

Erklärung der Nationalparkbehörde

Die Geschichte der Maya Bay zeigt eindrucksvoll, wie Popularität und Massentourismus ein Naturparadies bedrohen können. Gleichzeitig demonstriert sie aber auch, dass durch gezielte Schutzmaßnahmen und verantwortungsvollen Tourismus eine Balance zwischen Naturschutz und touristischer Nutzung möglich ist.