Kölner Cannabis-Clubs warten auf Genehmigung: 23 Anträge in der Schwebe

In Köln und Düsseldorf wurden zahlreiche Anträge für Cannabis-Clubs eingereicht, doch keiner ist bisher genehmigt. Die neuen Regelungen stellen Herausforderungen für Antragsteller dar.

30. September 2024, 12:42  •  0 ansichten

Kölner Cannabis-Clubs warten auf Genehmigung: 23 Anträge in der Schwebe

In Deutschland ist der Konsum von Cannabis seit dem 1. April 2024 legal, was eine bedeutende Änderung in der Drogenpolitik darstellt. Diese Entscheidung reiht sich in eine globale Entwicklung ein, bei der Länder wie Uruguay (2013) und Kanada (2018) bereits ähnliche Schritte unternommen haben. Die Beschaffung soll durch sogenannte "Social Clubs" oder Cannabis-Clubs organisiert werden, die nun in der Gründungsphase stecken.

In Köln wurden bei der Bezirksregierung bisher 23 Anträge für Cannabis-Clubs eingereicht. Trotz der hohen Anzahl ist bislang keiner der Anträge entscheidungsreif. Ein Sprecher der Kölner Bezirksregierung teilte mit, dass alle Anträge noch in Bearbeitung seien. Diese Situation spiegelt die Komplexität des neuen Regulierungsprozesses wider.

Ähnlich sieht es in Düsseldorf aus, wo 27 Anträge gestellt wurden. Eine Sprecherin der dortigen Bezirksregierung erklärte, dass in keinem Fall die eingereichten Unterlagen vollständig seien, weshalb bisher kein Antrag bewilligt werden konnte. Diese Herausforderungen bei der Antragstellung zeigen, dass der Weg zur legalen Cannabis-Versorgung noch Hürden aufweist.

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Die Cannabis-Clubs, die als nicht-kommerzielle Vereinigungen konzipiert sind, sollen den Anbau von Cannabis für ihre Mitglieder kollektiv organisieren. Dabei gelten strenge Regeln: Die produzierten Mengen sind limitiert und dienen ausschließlich dem persönlichen Bedarf der Clubmitglieder. Interessanterweise ist die Nutzung von Cannabis innerhalb der Clubräumlichkeiten nicht gestattet, was die Trennung zwischen Beschaffung und Konsum unterstreicht.

Für den Erwerb von Cannabisprodukten ist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft erforderlich. Die Mengenbegrenzungen sind klar definiert: Maximal 25 Gramm täglich oder 50 Gramm monatlich dürfen erworben werden. Diese Regelungen zielen darauf ab, einen kontrollierten und verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis zu fördern.

Es ist wichtig zu beachten, dass Cannabis, obwohl nun legal, nicht ohne Risiken ist. Studien zeigen, dass der Konsum zu Abhängigkeit führen und das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigen kann. Andererseits wird Cannabis seit Jahrtausenden als Heilpflanze verwendet und findet heute in der Medizin Anwendung, beispielsweise zur Schmerzlinderung bei Krebspatienten.

Die Legalisierung in Deutschland folgt auf eine lange Geschichte der Cannabis-Nutzung. Die erste dokumentierte medizinische Verwendung stammt aus China vor etwa 4.700 Jahren. In Deutschland selbst wurde 2017 die Verwendung von Cannabis als Medizin legalisiert, was den Weg für die aktuelle umfassendere Legalisierung ebnete.

"Am 1. Juli 2024 traten die bundesgesetzlichen Regelungen zum gemeinschaftlichen Eigenanbau in Anbauvereinigungen in Kraft."

Sprecher der Kölner Bezirksregierung

Während die Behörden die Anträge prüfen, wächst die Spannung in der Cannabis-Community. Die Entwicklung des legalen Cannabismarktes wird mit großem Interesse verfolgt, insbesondere angesichts der Prognose, dass der globale legale Cannabismarkt bis 2026 auf über 90 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.

Die Situation in Köln und Düsseldorf zeigt, dass der Weg zur vollständigen Umsetzung der Cannabis-Legalisierung noch einige Herausforderungen bereithält. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Genehmigungsprozesse entwickeln und wann die ersten Cannabis-Clubs ihre Türen öffnen können.