Israelische Luftangriffe auf Hamas-Ziele in ehemaligen Zivilgebäuden

Israelische Streitkräfte greifen Hamas-Kommandozentralen in umfunktionierten zivilen Gebäuden im Gazastreifen an. Die Armee betont Präzision und Vorsichtsmaßnahmen, während arabische Quellen von Opfern berichten.

6. Oktober 2024, 00:36  •  84 ansichten

Israelische Luftangriffe auf Hamas-Ziele in ehemaligen Zivilgebäuden

Die israelischen Streitkräfte haben erneut Luftangriffe auf Ziele der Hamas im Gazastreifen durchgeführt. Die Angriffe richteten sich gegen Kommandozentralen der islamistischen Organisation, die sich in umfunktionierten zivilen Gebäuden befanden. Hamas, die seit 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen innehat, wird von Israel beschuldigt, zivile Infrastruktur für militärische Zwecke zu missbrauchen.

Der Gazastreifen, ein Gebiet von etwa 360 Quadratkilometern, ist eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt mit etwa 1,85 Millionen Einwohnern. Die Region grenzt an Israel und Ägypten und steht seit der Machtübernahme der Hamas unter einer strengen Blockade, die von der UNO als illegal bezeichnet wurde.

Laut israelischen Militärangaben befanden sich die angegriffenen Kommandozentralen in Gebäuden, die früher als Schule und Moschee dienten. Diese Einrichtungen sollen für die Planung und Durchführung von Terroranschlägen gegen israelische Truppen und den Staat Israel genutzt worden sein. Die israelische Armee betonte, dass vor den Angriffen zahlreiche Maßnahmen ergriffen wurden, um zivile Opfer zu minimieren.

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Arabische Berichte sprechen von 15 Toten und Dutzenden Verletzten infolge der Angriffe. Es ist wichtig zu beachten, dass weder diese Berichte noch die Angaben der israelischen Armee unabhängig überprüft werden konnten.

Die Situation im Gazastreifen ist seit langem prekär. Über 70% der Bevölkerung sind Flüchtlinge oder deren Nachkommen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei über 50%, und die Infrastruktur ist stark beeinträchtigt. Die Stromversorgung ist oft auf wenige Stunden pro Tag beschränkt, und die Wasserversorgung ist mangelhaft. Zudem ist die medizinische Versorgung oft unzureichend.

Israel wirft der Hamas vor, gegen internationales Recht zu verstoßen, indem sie zivile Einrichtungen für militärische Zwecke nutzt. Die Hamas, die von vielen Ländern als terroristische Organisation eingestuft wird, lehnt das Existenzrecht Israels ab.

Der Konflikt hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung des Gazastreifens. Die Fischereizone vor der 40 Kilometer langen Küste ist eingeschränkt, und die Region verfügt über begrenzte natürliche Ressourcen. Der Gazastreifen hat keinen funktionierenden Flughafen und ist wirtschaftlich stark von Israel abhängig, was sich unter anderem in der Nutzung des israelischen Schekels als Währung zeigt.

Die anhaltenden Spannungen und militärischen Auseinandersetzungen verschärfen die humanitäre Lage in dem Gebiet, das von 1967 bis 2005 von Israel besetzt war. Eine dauerhafte Lösung des Konflikts bleibt eine große Herausforderung für die internationale Gemeinschaft.