Frankfurt (Oder) ruft höchste Hochwasser-Alarmstufe aus
Frankfurt (Oder) hat die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4 ausgerufen. Der Pegelstand der Oder nähert sich der 6-Meter-Marke, während die Behörden zur Vorsicht mahnen.
In der brandenburgischen Stadt Frankfurt (Oder) wurde am Nachmittag die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4 ausgerufen. Die an der deutsch-polnischen Grenze gelegene Stadt mit etwa 57.000 Einwohnern steht vor einer kritischen Situation, da der Pegelstand der Oder sich der 6-Meter-Marke nähert. Normalerweise liegt der Wasserstand bei etwa 2,10 Metern.
Oberbürgermeister René Wilke äußerte sich zur Lage:
"Schwierige Stunden liegen vor unserer Stadt. Ich gehe jedoch davon aus, dass die getroffenen Vorkehrungen ausreichend sind. Vor verfrühtem Leichtsinn warne ich jedoch."
Wilke hofft auf eine Entspannung der Situation ab dem kommenden Donnerstag, mahnt aber weiterhin zur Vorsicht.
Die Stadtverwaltung hat die Bürger aufgefordert, hochwassergefährdete Gebiete sowie die Nähe zu Deichen und Schutzanlagen zu meiden. Es besteht Lebensgefahr in diesen Bereichen. Die Einwohner werden dringend gebeten, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.
Frankfurt (Oder), 1253 gegründet, hat eine lange Geschichte mit Hochwasserereignissen. Das Oderhochwasser von 1997 gilt als eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Region. Die Stadt, die im Mittelalter ein wichtiger Handelsplatz und Hansestadt war, liegt an der 866 km langen Oder, die die Grenze zwischen Deutschland und Polen bildet.
Trotz der aktuellen Krise bleibt Frankfurt (Oder) ein bedeutendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region. Die Stadt beherbergt die Europa-Universität Viadrina und ist Sitz des Kleist-Museums, das an den hier geborenen Dichter Heinrich von Kleist erinnert. Das Rathaus aus dem 13. Jahrhundert und die Marienkirche zählen zu den wichtigsten Baudenkmälern der Stadt.
Die Behörden arbeiten intensiv daran, die Situation unter Kontrolle zu bringen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Die Erfahrungen aus früheren Hochwasserereignissen und die getroffenen Vorkehrungen lassen hoffen, dass die Stadt diese Herausforderung bewältigen wird.
