Florida rüstet sich für Hurrikan "Milton" nach "Helene"-Verwüstung

Nach verheerenden Schäden durch Hurrikan "Helene" bereitet sich Florida auf den nächsten Sturm vor. Gouverneur DeSantis ruft Notstand aus, Evakuierungen beginnen. Politische Spannungen überschatten Hilfsmaßnahmen.

7. Oktober 2024, 05:32  •  0 ansichten

Florida rüstet sich für Hurrikan "Milton" nach "Helene"-Verwüstung

Florida steht erneut vor einer ernsten Bedrohung durch einen Hurrikan. Nur wenige Tage nach den verheerenden Auswirkungen von Sturm "Helene" nähert sich nun Hurrikan "Milton" der Westküste des Bundesstaates. Die Behörden treffen umfangreiche Vorkehrungen, um die Bevölkerung zu schützen und mögliche Schäden zu minimieren.

Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida, hat den Notstand für 51 der insgesamt 67 Bezirke des Staates ausgerufen. Diese Maßnahme ermöglicht es den lokalen Behörden, schneller und effektiver auf die drohende Gefahr zu reagieren. Florida, mit seiner beeindruckenden Küstenlinie von etwa 2.170 km, ist besonders anfällig für Hurrikane und deren Auswirkungen.

Die Evakuierungen in gefährdeten Gebieten, darunter Teile von Pasco County und Anna Maria Island nahe Tampa, sollen am 7. Oktober 2024 beginnen. Tampa, die drittgrößte Stadt Floridas mit über 390.000 Einwohnern, bereitet sich intensiv auf den nahenden Sturm vor. Die Bürgermeisterin von Tampa, Jane Castor, äußerte ihre Besorgnis angesichts der noch andauernden Aufräumarbeiten nach "Helene".

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Hurrikan "Milton" hat sich über dem Golf von Mexiko, einem Gewässer mit einer Fläche von etwa 1,550 Millionen km², zu seiner vollen Stärke entwickelt. Experten warnen vor möglichen Sturmfluten von bis zu sechs Metern Höhe. Solche Flutwellen können in den flachen Küstengebieten Floridas besonders gefährlich sein, wobei die Mangroven an der Küste einen gewissen natürlichen Schutz bieten.

Die Federal Emergency Management Agency (FEMA), gegründet 1979, versichert, dass die Bundesbehörden "absolut vorbereitet" seien. Deanne Criswell, die Leiterin der FEMA, kündigte zusätzliche Unterstützung für die regionalen Behörden an. Präsident Joe Biden versprach die Bereitstellung "lebensrettender Ressourcen".

Die Region leidet noch immer unter den Folgen von Hurrikan "Helene", der am 26. September 2024 als Kategorie-4-Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von 209-251 km/h wütete. In sechs Bundesstaaten kamen mehr als 225 Menschen ums Leben, zahlreiche Gebäude wurden zerstört und die Stromversorgung vielerorts unterbrochen.

"Die Regierung von Präsident Biden hat für die Sturmopfer gedachte Katastrophenhilfen an Einwanderer umgeleitet."

Donald Trump, republikanischer Präsidentschaftskandidat

Diese Behauptung wurde von Deanne Criswell als "wirklich gefährlich" bezeichnet, da sie Menschen davon abhalten könnte, Hilfe zu leisten oder in Anspruch zu nehmen. Die Politisierung der Katastrophenhilfe, insbesondere einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl am 7. November 2024, wird von vielen Experten kritisch gesehen.

Florida verfügt über ein ausgeklügeltes Frühwarnsystem und ein ausgedehntes Netzwerk von Notunterkünften für Hurrikanevakuierungen. Diese Infrastruktur wurde nach verheerenden Stürmen wie Hurrikan Andrew im Jahr 1992 kontinuierlich verbessert. Dennoch stellt die Evakuierung großer Gebiete weiterhin eine enorme logistische Herausforderung dar.

Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel die Intensität von Hurrikanen verstärken könnte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit langfristiger Strategien zum Schutz der Küstenregionen. Die Everglades in Südflorida spielen dabei eine wichtige Rolle bei der natürlichen Abschwächung von Sturmfluten.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen solcher Stürme sind erheblich, insbesondere für einen Staat wie Florida, dessen Wirtschaft stark vom Tourismus abhängt. Hurrikanschäden können zudem die Immobilienpreise in den betroffenen Gebieten beeinflussen.

Während sich Florida auf "Milton" vorbereitet, bleibt die Hoffnung, dass die verbesserten Vorhersagemethoden und Schutzmaßnahmen die Auswirkungen des Sturms minimieren werden. Die Bewohner der gefährdeten Gebiete werden dringend aufgefordert, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten und sich in Sicherheit zu bringen.