Eskalation im Nahen Osten: Israelische Angriffe auf Beirut intensivieren sich

Israelische Luftangriffe auf Beirut zielen möglicherweise auf Hisbollah-Führung ab. Irakische Drohne tötet israelische Soldaten. Die Lage im Libanon verschärft sich, während Deutschland Staatsbürger evakuiert.

4. Oktober 2024, 19:48  •  16 ansichten

Eskalation im Nahen Osten: Israelische Angriffe auf Beirut intensivieren sich

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu, wobei der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon an Intensität gewinnt. Israelische Luftangriffe auf Beirut, die Hauptstadt des Libanon, haben in den letzten Tagen zugenommen. Diese Angriffe könnten möglicherweise auf hochrangige Mitglieder der Hisbollah-Führung abzielen.

Berichten zufolge könnte ein mögliches Ziel der Angriffe Haschem Safieddin sein, der als potenzieller Nachfolger des vor einer Woche verstorbenen Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gilt. Die israelische Armee hat diese Berichte bisher nicht bestätigt. Die Hisbollah, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, spielt eine bedeutende Rolle in der Region.

In einer besorgniserregenden Entwicklung wurden zwei israelische Soldaten durch eine irakische Drohne getötet. Der Vorfall ereignete sich auf einer israelischen Armeebasis auf den Golanhöhen, einem umstrittenen Gebiet zwischen Israel und Syrien. Weitere 24 Soldaten wurden bei dem Angriff verletzt.

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Angesichts der eskalierenden Situation hat die deutsche Bundesregierung weitere 219 deutsche Staatsangehörige aus Beirut evakuiert. Insgesamt wurden bisher 460 Menschen im Rahmen dieser Aktion aus dem Libanon ausgeflogen. Beirut, oft als "Paris des Nahen Ostens" bezeichnet, ist mit seinen etwa 2 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes.

Die Vereinten Nationen haben einen israelischen Angriff im Westjordanland, bei dem 18 Menschen getötet wurden, scharf verurteilt. Die UN bezeichnete den Angriff als Teil eines "höchst bedenklichen Musters rechtswidriger Gewaltanwendung".

Die anhaltenden Kämpfe haben auch schwerwiegende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung im Libanon. Drei Krankenhäuser haben aufgrund der Sicherheitslage ihren Betrieb eingestellt. Dies ist besonders besorgniserregend, da der Libanon eine der höchsten Arztdichten pro Einwohner weltweit hat und für seine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung bekannt ist.

Die israelische Armee behauptet, seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Südlibanon rund 250 Hisbollah-Mitglieder getötet zu haben. Diese Zahl wurde von der Hisbollah bisher nicht bestätigt.

Während sich die Situation weiter zuspitzt, bleibt die internationale Gemeinschaft besorgt über die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung und die Stabilität der Region. Der Libanon, ein Land mit einer reichen Geschichte und Kultur, steht vor enormen Herausforderungen. Mit 18 offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften und einer der höchsten Alphabetisierungsraten in der arabischen Welt, kämpft das Land nun mit den Folgen des eskalierenden Konflikts.