Eskalation im Nahen Osten: Israel intensiviert Angriffe im Libanon

Israel führt neue Luftangriffe im Südlibanon durch. Die USA leisten humanitäre Hilfe, während Deutschland Bürger evakuiert. Die Spannungen in der Region nehmen zu.

5. Oktober 2024, 08:39  •  0 ansichten

Eskalation im Nahen Osten: Israel intensiviert Angriffe im Libanon

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Israel hat erneut Luftangriffe im Südlibanon und in Beirut durchgeführt. Diese Aktionen sind Teil einer Eskalation, die die gesamte Region in Atem hält.

In den frühen Morgenstunden des 5. Oktober 2024 kündigte das israelische Militär neue Angriffe an. Die Bewohner der südlichen Vororte von Beirut wurden aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen. Kurz darauf waren Explosionen zu hören. Diese Entwicklung folgt auf eine Reihe von Angriffen am Vortag, bei denen laut libanesischem Gesundheitsministerium 37 Menschen ums Leben kamen.

Donald Trump, ehemaliger US-Präsident und aktueller Präsidentschaftskandidat, äußerte sich zu der angespannten Situation. Er riet Israel zu einem Angriff auf iranische Atomanlagen. Trump betonte die Notwendigkeit, zuerst nukleare Einrichtungen zu treffen. Diese Aussage steht im Gegensatz zur Position des amtierenden Präsidenten Joe Biden, der von solchen Aktionen abrät.

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Inmitten der Krise leisten die Vereinigten Staaten humanitäre Hilfe. Das US-Außenministerium kündigte an, fast 157 Millionen Dollar für die vom Konflikt betroffene Bevölkerung im Libanon bereitzustellen. Diese Unterstützung soll Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und aufnehmenden Gemeinden zugutekommen.

Die Bundesregierung reagiert auf die Eskalation mit der Evakuierung deutscher Staatsbürger. Die Bundeswehr flog weitere 219 Personen aus Beirut aus. Insgesamt wurden bisher 460 Menschen im Rahmen dieser Aktion in Sicherheit gebracht. Gleichzeitig wurden über zwei Tonnen medizinische Hilfsgüter in den Libanon transportiert.

Die Vereinten Nationen verurteilten einen israelischen Angriff im Westjordanland, bei dem 18 Menschen ums Leben kamen. Das UN-Menschenrechtsbüro bezeichnete den Vorfall als Teil eines "höchst bedenklichen Musters rechtswidriger Gewaltanwendung".

Die aktuelle Krise hat tiefe historische Wurzeln. Die Hisbollah, gegründet 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs, spielt eine zentrale Rolle in dem Konflikt. Auch die Hamas, entstanden 1987 während der ersten Intifada, ist ein wichtiger Akteur. Beide Organisationen werden vom Iran unterstützt, was die regionale Dynamik weiter verkompliziert.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge. Die Eskalation droht, die ohnehin fragile Stabilität in der Region weiter zu untergraben. Es bleibt abzuwarten, ob diplomatische Bemühungen die Situation entschärfen können oder ob weitere militärische Aktionen folgen werden.