Die Weltraumwirtschaft erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung, insbesondere im Bereich der unbemannten Missionen. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass der Umsatz in diesem Sektor zwischen 2014 und 2024 um 54 Milliarden Euro auf 285 Milliarden Euro gestiegen ist. Dies entspricht einem Zuwachs von 23 Prozent.
Obwohl diese Summe im Vergleich zu anderen Industriezweigen wie dem deutschen Maschinenbau oder der Automobilindustrie noch relativ gering erscheint, betont Hubertus Bardt vom IW die wachsende wirtschaftliche Bedeutung des Sektors.
Der Boom wird hauptsächlich durch die zunehmende Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten von Satelliten angetrieben. Neben militärischen und wissenschaftlichen Anwendungen nutzen immer mehr Unternehmen Satelliten für kommerzielle Zwecke. Ein Beispiel dafür ist das Satelliteninternet "Starlink" von Elon Musks SpaceX, das auch in abgelegenen Gebieten Internetzugang bietet.
Andere Unternehmen wie Planet Labs aus den USA spezialisieren sich auf hochauflösende Satellitenbilder der Erdoberfläche, die in verschiedenen Bereichen wie der Landwirtschaft oder im Katastrophenmanagement eingesetzt werden.
Die Umsatzverteilung in der Satellitenwirtschaft zeigt interessante Trends:
- Bodenausrüstung: 53% (150,4 Milliarden Euro)
- Kommunikationsdienste: 38% (107 Milliarden Euro)
- Satellitenbau: 6% (17 Milliarden Euro)
- Satellitenstart: 3% (7,2 Milliarden Euro)
Experten prognostizieren eine Verdoppelung des Marktvolumens in jeder Dekade bis 2050. Satellitengestützte Technologien werden in Zukunft eine noch größere Rolle spielen, beispielsweise für autonome Fahrzeuge und im Gesundheitswesen.
Bardt betont, dass die Raumfahrt kein Nischenthema mehr ist. Neben wissenschaftlichen und militärischen Aspekten gewinnt die unbemannte Raumfahrt wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung. Er appelliert an die Politik, der sich dynamisch entwickelnden Branche in Deutschland mehr Beachtung zu schenken.
Die Weltraumwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Seit dem Start des ersten künstlichen Satelliten Sputnik 1 im Jahr 1957 umkreisen heute über 7.000 aktive Satelliten die Erde. Diese Satelliten erfüllen vielfältige Aufgaben, von der globalen Kommunikation bis hin zur Erdbeobachtung und Klimaüberwachung.
Innovative Technologien wie Cubesats, miniaturisierte Satelliten für Forschung und kommerzielle Zwecke, treiben die Entwicklung weiter voran. Gleichzeitig stellen neue Herausforderungen wie Weltraumschrott die Branche vor komplexe Aufgaben.
Die Zukunft der Weltraumwirtschaft verspricht weitere spannende Entwicklungen. Von Quantenkommunikation über Satelliten bis hin zum potenziellen Weltraumtourismus – die Möglichkeiten scheinen grenzenlos. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser dynamische Sektor in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.