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Vom Todesstreifen zur Lebenslinie: Das Grüne Band Deutschlands

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Das Grüne Band, einst Grenze zwischen Ost und West, ist heute ein einzigartiges Naturschutzprojekt. Es verbindet Ökologie und Geschichte auf einer Strecke von 1393 Kilometern durch Deutschland.

Das Grüne Band Deutschlands, ein bemerkenswertes Naturschutzprojekt, erstreckt sich heute entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Dieses 1393 Kilometer lange Gebiet hat sich von einem Symbol der Trennung zu einem Zeichen der Einheit und ökologischen Vielfalt entwickelt.

Vor 35 Jahren trennte die innerdeutsche Grenze das Land von der Ostsee bis nach Bayern. Von 1961 bis 1989 diente sie der DDR als Absperrung, um Fluchtversuche in den Westen zu verhindern. Der Grenzstreifen, aufgrund der tödlichen Konsequenzen für Flüchtlinge als "Todesstreifen" bekannt, hat sich inzwischen zu einem Refugium für die Natur gewandelt.

Unmittelbar nach dem Mauerfall initiierte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) das Projekt "Das Grüne Band". Dieses Gebiet beherbergt heute über 1200 seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Das Projekt verbindet 17 verschiedene Biotoptypen und durchquert 9 Bundesländer, was seine ökologische Bedeutung unterstreicht.

Das Grüne Band ist nicht nur ein Naturschutzprojekt, sondern auch ein Ort der Erinnerung. Entlang der ehemaligen Grenze sind einige historische Zeugnisse erhalten geblieben, darunter etwa 40 Wachtürme. Der Grenzturm Hoyersburg in der Altmark ist ein Beispiel dafür, wie Geschichte bewahrt wird, auch wenn einige Besucher seinen Zustand bemängeln.

"Ein wirklich sehr denkwürdiger Ort, direkt an der damaligen deutschen Grenze"

Google-Rezension eines Besuchers

Für Interessierte bieten sich verschiedene Ausgangspunkte für Erkundungen des Grünen Bandes. In der Altmark, etwa 100 Kilometer von Braunschweig entfernt, sind Salzwedel in Sachsen-Anhalt und Lüchow in Niedersachsen gute Startpunkte. Näher an Braunschweig liegt der Harzer Grenzweg, der zum Grünen Band gehört und am ehemaligen Grenzturm Rhoden beginnt.

Ein besonderer Punkt des Grünen Bandes ist der Brocken, der höchste Berg Norddeutschlands. Er markiert mit 1141 Metern den höchsten Punkt des Grünen Bandes und lag einst im Sperrgebiet zwischen Ost und West.

Das Grüne Band ist Teil des größeren Europäischen Grünen Bandes, das sich über 12.500 Kilometer erstreckt. Es verbindet 160 Naturschutzgebiete und beherbergt 21% aller in Deutschland vorkommenden Tagfalterarten. Jährlich finden über 500 geführte Wanderungen entlang des Grünen Bandes statt, unterstützt von mehr als 30 Informationszentren.

Dieses einzigartige Projekt, das 2002 offiziell als nationales Naturerbe anerkannt wurde, hat sich vom "Todesstreifen" zur "Lebenslinie" entwickelt. Es vereint Naturschutz, Geschichte und Bildung auf beeindruckende Weise und hat bereits mehr als 20 internationale Auszeichnungen erhalten.

Eric Beike

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