Neues Altersvorsorgedepot: Chancenreiche Alternative zur Riester-Rente

Ab 2026 soll ein flexibles Altersvorsorgedepot die private Vorsorge revolutionieren. Mit staatlicher Förderung und Steuervorteilen verspricht es höhere Renditen als die bisherige Riester-Rente.

2. Oktober 2024, 09:51  •  0 ansichten

Neues Altersvorsorgedepot: Chancenreiche Alternative zur Riester-Rente

Die deutsche Regierung plant eine bedeutende Reform der privaten Altersvorsorge. Ab dem 1. Januar 2026 soll ein neues Altersvorsorgedepot eingeführt werden, das als flexiblere und renditeorientiertere Alternative zur bisherigen Riester-Rente konzipiert ist. Diese Initiative zielt darauf ab, die Schwächen des Riester-Systems zu überwinden und den Bürgern bessere Möglichkeiten zur Altersvorsorge zu bieten.

Das neue Altersvorsorgedepot ermöglicht es Sparern, ihr Geld breit gestreut an der Börse anzulegen, ohne die bisher üblichen Beitragsgarantien. Dies eröffnet die Chance auf höhere Renditen, birgt aber auch ein gewisses Risiko. Christian Lindner, der Bundesfinanzminister, bezeichnet diesen Ansatz als "Gamechanger" in der privaten Altersvorsorge.

Die staatliche Förderung des neuen Systems ist beachtlich. Für jeden eingezahlten Euro soll es 20 Cent Zuschuss vom Staat geben, bis zu einer jährlichen Höchstgrenze von 3.000 Euro. Dies entspricht einer maximalen Zulage von 600 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Die bisherige Riester-Grundzulage beträgt lediglich 175 Euro. Ab 2030 soll der förderfähige Höchstbetrag sogar auf 3.500 Euro steigen.

Besonders attraktiv ist die zusätzliche Förderung für Familien und Geringverdiener. Für Kinder, für die Kindergeld bezogen wird, sind weitere 25 Cent pro eingezahltem Euro vorgesehen, mit einer Obergrenze von 300 Euro pro Kind. Geringverdiener mit einem Jahreseinkommen bis 26.250 Euro sollen einen Bonus von 175 Euro erhalten. Junge Menschen unter 25 Jahren können in den ersten drei Jahren jeweils 200 Euro zusätzlich bekommen.

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Ein weiterer Vorteil des neuen Systems liegt in der steuerlichen Behandlung. Während der Ansparphase bleiben die Gewinne im Depot steuerfrei, was den Zinseszinseffekt verstärkt. Erst bei der Entnahme im Alter wird Einkommensteuer fällig, was in der Regel günstiger ist, da der Steuersatz im Ruhestand oft niedriger ausfällt.

Die Flexibilität des neuen Systems zeigt sich auch in den Entnahmemöglichkeiten. Ab dem 65. Lebensjahr können Sparer zwischen einer lebenslangen Rente und einem Entnahmeplan wählen, der mindestens bis zum 85. Lebensjahr reicht. Dies ermöglicht eine individuellere Gestaltung der Altersfinanzierung.

"Das neue Altersvorsorgedepot ist ein Gamechanger in der privaten Altersvorsorge."

Christian Lindner, Bundesfinanzminister:

Es ist wichtig zu beachten, dass die gesetzliche Rentenversicherung, die 1889 eingeführt wurde, nach wie vor die Basis der Altersvorsorge in Deutschland bildet. Das neue Altersvorsorgedepot ist als Ergänzung gedacht, um die oft diskutierte Rentenlücke zu schließen. Angesichts der demographischen Entwicklung, bei der im Jahr 2060 voraussichtlich nur noch zwei Erwerbstätige auf einen Rentner kommen werden, gewinnt die private Vorsorge zunehmend an Bedeutung.

Für Anleger, die bereits einen Riester-Vertrag besitzen, besteht kein Zwang zum Wechsel. Die bestehenden Verträge genießen Bestandsschutz. Dennoch könnte für viele der Umstieg auf das neue System attraktiv sein, insbesondere wenn sie von den höheren Renditechancen und der flexibleren Gestaltung profitieren möchten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das geplante Altersvorsorgedepot eine vielversprechende Neuerung in der deutschen Altersvorsorge darstellt. Es bietet die Möglichkeit, von den Chancen des Kapitalmarkts zu profitieren und gleichzeitig von staatlicher Förderung und Steuervorteilen zu profitieren. Ob es tatsächlich den erhofften "Gamechanger" darstellt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.