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TV-Duell der US-Vizepräsidentschaftskandidaten: Hitzige Debatte über Einwanderung

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Bei der einzigen TV-Debatte vor der US-Wahl lieferten sich Tim Walz und J.D. Vance einen intensiven Schlagabtausch. Die Diskussion über Einwanderung führte zu einer ungewöhnlichen Unterbrechung durch den Sender CBS.

In der einzigen Fernsehdebatte vor der US-Wahl am 5. November 2024 trafen die Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz (Demokrat) und J.D. Vance (Republikaner) aufeinander. Die Debatte, die von CBS übertragen wurde, zeigte deutlich die Spannungen im aktuellen politischen Klima der Vereinigten Staaten.

Das zentrale Thema der Diskussion war die Einwanderungspolitik, ein Bereich, der seit der Gründung des Amtes des Vizepräsidenten im Jahr 1789 immer wieder für Kontroversen sorgt. Vance, bekannt für seinen Bestseller "Hillbilly-Elegie", kritisierte scharf die aktuelle Regierung und insbesondere Vizepräsidentin Kamala Harris, die erste Frau in diesem Amt.

Die Debatte erreichte ihren Höhepunkt, als Vance über haitianische Einwanderer in Springfield, Ohio, sprach. Er behauptete, dass das Temporary Protection Status (TPS) Programm, das seit 1990 existiert und 2010 auf Haitianer ausgeweitet wurde, den Amerikanern Ressourcen wegnehme. Walz, der von 2019 bis 2023 Gouverneur von Minnesota war, wies diese Vorwürfe entschieden zurück und beschuldigte Vance, Einwanderer zu "entmenschlichen".

Die Situation eskalierte derart, dass CBS gezwungen war, die Mikrofone beider Kandidaten kurzzeitig stummzuschalten - eine ungewöhnliche Maßnahme in der Geschichte der US-Fernsehdebatten, die seit der ersten Übertragung zwischen Kennedy und Nixon 1960 eine wichtige Rolle im Wahlkampf spielen.

"Wenn Kamala Harris mit dem Zauberstab wedelt und sagt, dass diese Leute jetzt legal hier sind, werde ich sie trotzdem als illegale Einwanderer bezeichnen"

J.D. Vance

Diese Aussage von Vance zeigt die tiefe Spaltung in der Einwanderungsdebatte. Dabei ist zu beachten, dass das TPS-Programm, das unter George H. W. Bush eingeführt wurde, keineswegs automatisch zu einem dauerhaften Aufenthaltsstatus führt.

Die angespannte Situation an der 3.145 km langen Grenze zu Mexiko bleibt ein zentrales Thema im Wahlkampf. Beide Kandidaten, die gemäß der US-Verfassung mindestens 35 Jahre alt sein müssen, präsentierten unterschiedliche Ansätze zur Lösung dieser komplexen Herausforderung.

Die Debatte verdeutlichte auch die Bedeutung des Amtes des Vizepräsidenten, der nicht nur der zweithöchste Amtsträger ist, sondern auch als Präsident des Senats fungiert. In der Geschichte der USA rückten bereits neun Vizepräsidenten nach dem Tod des Präsidenten ins höchste Amt auf, was die Wichtigkeit dieser Wahl unterstreicht.

Während die Diskussion über Einwanderung im Mittelpunkt stand, wurden auch andere wichtige Themen angesprochen, die die 60.000 Einwohner von Springfield, Ohio, und Millionen anderer Amerikaner betreffen. Die Wähler haben nun bis zum 5. November 2024 Zeit, ihre Entscheidung zu treffen, bevor das Electoral College offiziell den Präsidenten und Vizepräsidenten wählt.

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