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Schießerei in schwedischem Einkaufszentrum: Ein Verletzter, ein Festgenommener

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In einem Einkaufszentrum in Kungsbacka, Schweden, wurde ein Mann angeschossen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes.

In einem Einkaufszentrum in Kungsbacka, einer Stadt mit etwa 20.000 Einwohnern etwa 30 km südlich von Göteborg, kam es heute zu einem schockierenden Vorfall. Ein Mann wurde durch Schüsse verletzt, während ein Verdächtiger festgenommen wurde.

Die Polizei wurde gegen 15:00 Uhr alarmiert, nachdem mehrere Personen laute Knallgeräusche gemeldet hatten. Ein Augenzeuge berichtete dem schwedischen Rundfunksender SVT:

"Ich hatte meinen Kaffee in der Hand, als ich Leute rufen hörte: Lauft, lauft!"

Aussage eines Augenzeugen

Das Einkaufszentrum wurde evakuiert, während die Ermittler den Tatort untersuchten. Die Polizei hat Ermittlungen wegen schwerer Waffengewalt und versuchten Mordes aufgenommen.

Schweden, das eine der höchsten Waffenbesitzraten in Europa aufweist, kämpft seit einiger Zeit mit zunehmender Bandenkriminalität. Im Jahr 2023 wurden 391 Schießereien mit 62 Todesopfern registriert. Ob dieser Vorfall mit Bandenkriminalität in Verbindung steht, ist jedoch noch unklar.

Der Verdächtige wurde von Sicherheitskräften am Tatort festgenommen. Laut der Zeitung "Aftonbladet" könnte es sich um einen Minderjährigen handeln. Dies unterstreicht die besorgniserregende Tatsache, dass viele Bandenmitglieder in Schweden Jugendliche oder junge Erwachsene sind.

Der verletzte Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht. Über seinen Zustand liegen noch keine genauen Informationen vor.

Die schwedische Regierung hat in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Bandenkriminalität einzudämmen. Dazu gehören strengere Gesetze, erhöhte Polizeipräsenz in Problemgebieten und Investitionen in Bildungs- und Sozialprogramme zur Prävention von Jugendkriminalität.

Trotz relativ strenger Waffengesetze und einer der niedrigsten Gefängnisraten in Europa steht Schweden vor großen Herausforderungen bei der Bekämpfung der Gewalt. Die Aufklärungsrate bei Schießereien liegt bei etwa 25%, was die Komplexität des Problems verdeutlicht.

Die Polizei setzt verstärkt auf Präventionsarbeit und spezielle Einheiten zur Bekämpfung der Bandenkriminalität. Zudem gibt es ein Aussteigerprogramm für Bandenmitglieder und Bemühungen um beschleunigte Gerichtsverfahren.

Dieser Vorfall in Kungsbacka reiht sich in eine Serie von Gewalttaten ein, die die schwedische Gesellschaft beunruhigen und eine breite öffentliche Debatte über Integration und Sicherheit ausgelöst haben.

Kerstin Dresner

Politik