Friedliches Derby, gewalttätiger Nachklang: Polizeibilanz in Braunschweig

Trotz ruhigem Spielverlauf beim Niedersachsenderby eskalierte die Situation später in einer Gaststätte. Die Polizei zieht eine gemischte Bilanz der Ereignisse.

7. Oktober 2024, 07:16  •  0 ansichten

Friedliches Derby, gewalttätiger Nachklang: Polizeibilanz in Braunschweig

Das Niedersachsenderby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 am 6. Oktober 2024 verlief zunächst friedlich, endete jedoch mit einer gewalttätigen Auseinandersetzung in einer Gaststätte. Die Polizei Braunschweig zog eine gemischte Bilanz der Ereignisse.

Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen, die seit über einem Jahrhundert besteht, führte diesmal zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Aufgrund früherer Vorfälle wurde die Anzahl der Gästetickets auf 60 Prozent des üblichen Kontingents reduziert. Als Reaktion darauf boykottierten organisierte Fans von Hannover 96 das Spiel, und viele Eintracht Braunschweig-Anhänger verzichteten auf lautstarke Unterstützung im Stadion.

Polizeivizepräsident Uwe Lange lobte den friedlichen Verlauf während des Spiels: "Wir sind zufrieden, dass beim 11. Derby im Eintracht-Stadion der sportliche Aspekt im Vordergrund stand." Er dankte der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens für ihre Initiative, die zu einer entspannten Situation bei An- und Abreise sowie im Stadion führte.

Trotz des ruhigen Spielverlaufs eskalierte die Situation am Abend in einer Gaststätte in Adenbüttel, etwa 15 Kilometer vom Stadion entfernt. Laut Polizeiangaben kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen 150 gewaltbereiten Braunschweiger und 50 Hannoveraner Fans, die zu erheblichen Körperverletzungen und Sachbeschädigungen führte.

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Lange äußerte sein Bedauern über den Vorfall: "Bedauerlicherweise haben es sich einige Unverbesserliche kurz nach dem Spielende nicht nehmen lassen, in der Ortschaft Adenbüttel die Konfrontation zu suchen. Unsere Einsatzkräfte waren schnell vor Ort."

Die Ereignisse unterstreichen die anhaltende Herausforderung, die Sicherheit bei Fußball-Derbys zu gewährleisten. Trotz spezieller Einsatztaktiken und erhöhter Sicherheitsmaßnahmen bleibt das Risiko von Ausschreitungen bestehen. Vereine können für das Fehlverhalten ihrer Fans bestraft werden, was die Bedeutung präventiver Maßnahmen unterstreicht.

Das Niedersachsenderby, das seit 1905 ausgetragen wird, spiegelt die tiefe Rivalität zwischen den beiden größten Städten Niedersachsens wider. Beide Vereine, gegründet in den 1890er Jahren, haben eine reiche Geschichte in der Bundesliga und kämpfen aktuell in der 2. Bundesliga um die Vorherrschaft in der Region.

Die Polizei Braunschweig, zuständig für die Sicherheit in der Stadt, wird die Vorkommnisse analysieren, um zukünftige Derbys noch sicherer zu gestalten. Die Ereignisse in Adenbüttel zeigen, dass trotz erfolgreicher Maßnahmen im Stadionumfeld die Herausforderungen im weiteren Umfeld bestehen bleiben.