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Netanjahu zeigt sich siegesgewiss trotz unerreichter Kriegsziele

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Ein Jahr nach dem Hamas-Angriff kämpft Israel an mehreren Fronten. Trotz nicht erreichter Kriegsziele gibt sich Netanjahu zuversichtlich, während die Spannungen mit der Hisbollah zunehmen.

Ein Jahr nach dem verheerenden Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zeigt sich der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiterhin siegesgewiss. In einer Videobotschaft erklärte er: "Gemeinsam werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam - mit Gottes Gnade - werden wir siegen". Trotz dieser Zuversicht bleibt die Realität komplex und herausfordernd.

Netanjahu, der als am längsten amtierender Premierminister in der Geschichte Israels gilt, hat vier Hauptziele für den Krieg definiert: die Zerschlagung der Hamas, die Rückführung aller Geiseln, die Beseitigung jeglicher Bedrohung aus dem Gazastreifen und die sichere Rückkehr der Bewohner in ihre Häuser. Allerdings wurde bisher keines dieser Ziele vollständig erreicht.

Der Konflikt hat sich seit seinem Beginn vor einem Jahr ausgeweitet. Die israelische Luftwaffe, eine der fortschrittlichsten weltweit, führte Angriffe auf Ziele im Libanon durch, während die Hisbollah etwa 190 Geschosse auf Israel abfeuerte. Die Hisbollah, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, kontrolliert weite Teile des Südlibanons und stellt eine zusätzliche Bedrohung für Israel dar.

In Israel fanden Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Massakers statt. Im Jarkon-Park in Tel Aviv, dem größten Stadtpark Israels, versammelten sich Angehörige, um der Getöteten und Verschleppten zu gedenken. Für die noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln wurden Ballons in den Himmel gelassen.

Als Reaktion auf die zunehmenden Spannungen hat Israel eine Blockade über die südliche Mittelmeerküste des Libanon verhängt. Diese Maßnahme betrifft einen etwa 60 Kilometer langen Küstenabschnitt südlich der Mündung des Awali-Flusses bei Sidon, der drittgrößten Stadt im Libanon.

Die Hisbollah reklamierte einen Raketenangriff auf eine Militärbasis nahe dem Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad für sich. Der Mossad, 1949 gegründet, gilt als einer der bekanntesten Geheimdienste weltweit. Die angegriffene Basis gehört zur Unit 8200, der größten Einheit der israelischen Streitkräfte.

Auf internationaler Ebene gab die US-Vizepräsidentin Kamala Harris in der Sendung "60 Minutes" eine ausweichende Antwort auf die Frage nach der Verlässlichkeit Netanjahus. Sie betonte stattdessen die Wichtigkeit des Bündnisses zwischen dem amerikanischen und dem israelischen Volk.

"Es sind schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden. Dieser Krieg muss beendet werden."

Kamala Harris, US-Vizepräsidentin

Die Situation bleibt angespannt, und die Zukunft ungewiss. Während Israel an mehreren Fronten kämpft, wächst der internationale Druck, eine friedliche Lösung zu finden und weitere zivile Opfer zu vermeiden.