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Massive Schlägerei zwischen Fußball-Ultras erschüttert Adenbüttel

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In Adenbüttel kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Ultras aus Braunschweig und Hannover. Die Polizei hat eine spezielle Ermittlungsgruppe eingerichtet und ermittelt wegen Landfriedensbruchs.

In der kleinen Gemeinde Adenbüttel, die etwa 1.700 Einwohner zählt, ereignete sich am 6. Oktober 2024 eine massive Auseinandersetzung zwischen Fußball-Ultras. Der Vorfall, der sich im Zusammenhang mit dem Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 abspielte, hat die örtliche Gemeinschaft zutiefst erschüttert.

Die Polizei berichtet, dass sich etwa 150 Personen aus der Braunschweiger Fanszene in einer örtlichen Gaststätte versammelt hatten, um das Spiel zu verfolgen. Plötzlich verschafften sich rund 50 Hannoveraner Ultras Zugang zum Lokal, was zu einer Massenschlägerei führte. Die Rivalität zwischen diesen beiden Vereinen, die nur 60 km voneinander entfernt liegen, hat tiefe historische Wurzeln.

Anwohner beschreiben die Szene als außergewöhnlich. Eine Einwohnerin berichtet: "Das ganze Dorf war in Aufruhr." Die Straßen waren mit Scherben übersät, ein stummer Zeuge der Gewalt, die sich dort entladen hatte. Die Polizei, die ursprünglich am Stadion im Einsatz war, musste schnell umdirigiert werden, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Als Reaktion auf den Vorfall hat die Polizei Braunschweig eine spezielle Ermittlungsgruppe eingerichtet. Diese besteht aus szenekundigen Beamten und vier Mitarbeitern des Zentralen Kriminaldienstes. Szenekundige Beamte sind Spezialisten, die sich mit der Fußballfankultur auskennen und oft präventiv arbeiten.

Nach der Auseinandersetzung führte die Polizei umfangreiche Kontrollen durch. Mehr als zehn Fahrzeuge und mehrere Personengruppen wurden überprüft, wobei über 50 Personalien festgestellt wurden. Dabei wurden auch Zahnschutzutensilien und Vermummungsgegenstände sichergestellt. Es ist erwähnenswert, dass Vermummung bei Demonstrationen in Deutschland verboten ist und Zahnschutz oft von gewaltbereiten Personen verwendet wird.

Die Behörden haben ein Verfahren wegen besonders schweren Landfriedensbruchs eingeleitet. Landfriedensbruch ist nach §125 des Strafgesetzbuches eine ernsthafte Straftat. Die Polizei Braunschweig, die für die Sicherheit von etwa 250.000 Menschen verantwortlich ist, bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe bei den Ermittlungen.

Dieser Vorfall unterstreicht die anhaltende Problematik des Hooliganismus im Fußball, die seit den 1980er Jahren in Europa bekannt ist. Trotz strenger Regeln des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen Fangewalt und präventiver Arbeit von Fan-Projekten kommt es immer wieder zu solchen Ausschreitungen.

Die Ereignisse in Adenbüttel zeigen, dass selbst kleine Gemeinden von der Gewalt im Umfeld von Fußballspielen betroffen sein können. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieser Vorfall für die beteiligten Personen und möglicherweise auch für die Vereine haben wird.

Johanna Walter