Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter feiert heute seinen 100. Geburtstag. Trotz seines hohen Alters und gesundheitlicher Herausforderungen hat der Demokrat ein klares Ziel vor Augen: Er möchte seine Stimme für Kamala Harris bei der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 abgeben.
Carter, der von 1977 bis 1981 als 39. Präsident der Vereinigten Staaten amtierte, wurde am 1. Oktober 1924 in Plains, Georgia, geboren. Er ist damit der am längsten lebende ehemalige US-Präsident in der Geschichte. Seine bescheidene Herkunft als Erdnussfarmer und seine spätere Karriere als Nuklearingenieur prägten seinen Weg in die Politik.
Während seiner Präsidentschaft sah sich Carter mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, darunter die Geiselkrise im Iran und die sowjetische Invasion in Afghanistan. Trotz dieser Schwierigkeiten gelang es ihm, bedeutende Erfolge zu erzielen, wie das Friedensabkommen von Camp David zwischen Ägypten und Israel.
Nach seiner Amtszeit widmete sich Carter intensiv humanitären Aufgaben. 1982 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Rosalynn das Carter Center, das sich für Demokratie, Menschenrechte und wirtschaftliche Entwicklung einsetzt. Für seine Bemühungen erhielt er 2002 den Friedensnobelpreis.
Carter hat in seinem Leben bemerkenswerte Leistungen vollbracht. Er spricht fließend Spanisch, hat über 30 Bücher verfasst und mehr als 150.000 Stunden für Habitat for Humanity gearbeitet. Als erster amtierender US-Präsident besuchte er China und installierte Solarpanele auf dem Dach des Weißen Hauses.
Ende 2023 musste Carter einen schweren persönlichen Verlust verkraften, als seine Ehefrau Rosalynn im Alter von 96 Jahren verstarb. Das Paar war 77 Jahre lang verheiratet. Trotz seines eigenen angeschlagenen Gesundheitszustands bleibt Carter emotional engagiert und politisch interessiert.
Die Briefwahlunterlagen für die kommende Präsidentschaftswahl werden in Georgia ab dem 7. Oktober 2024 verschickt. Carter plant, seine Stimme so früh wie möglich abzugeben. Interessanterweise würde seine Stimme auch im Falle seines Ablebens vor dem Wahltag zählen, da Georgia spezielle Regelungen für solche Fälle hat.
Jimmy Carter hat in seinem Jahrhundert umspannenden Leben viele Höhen und Tiefen erlebt. Von seiner Kindheit ohne Strom und fließendes Wasser bis hin zum Präsidentenamt und seinem späteren humanitären Engagement hat er stets Ausdauer und Engagement bewiesen. Sein Wunsch, noch einmal an einer Präsidentschaftswahl teilzunehmen, unterstreicht seine tiefe Verbundenheit mit der Demokratie und seinem Land.
"Ich versuche nur, es zu schaffen, um Kamala Harris zu wählen."
Jimmy Carters Leben und Wirken sind ein Zeugnis für Ausdauer, Engagement und die Kraft des Humanismus. Sein Wunsch, auch im hohen Alter noch politisch aktiv zu sein, inspiriert viele Menschen weltweit und erinnert uns daran, dass jede Stimme zählt - unabhängig vom Alter.