Die politische Landschaft Japans steht vor einem möglichen Wendepunkt: Am 27ten Oktober wählt das Land ein neues Parlament. Nach einem schweren Spendenskandal der regierenden LDP-Partei (die fast seit den 50er Jahren regiert) droht ein historischer Machtwechsel
Die aktuelle Situation ist kompliziert; die LDP unter Shigeru Ishiba erreicht in Umfragen nur 22‚6% - ein historischer Tiefstand. Die oppositionelle CDP mit Yoshihiko Noda liegt bei 14‚1% (wobei über 30% der Wähler noch unentschlossen sind)
Mehrere Faktoren haben zum Absturz der LDP beigetragen:
- Ein 3‚5-Millionen-Euro Spendenskandal
- Eine schwere Währungs-krise mit dem Yen
- Verbindungen zur umstrittenen Moon-Sekte
- Unklare Politik-aussagen des neuen Premier-ministers
Die internationale Bedeutung der Wahl ist gross: Japan – die viert-grösste Volkswirtschaft weltweit – ist der wichtigste nicht-Nato Unterstützer der Ukraine. Das Land plant ausserdem bis 27 seine Militärausgaben zu verdoppeln; hauptsächlich wegen der wachsenden China-sorgen
Der neue Premier Ishiba möchte den pro-westlichen Kurs fortsetzen: aber seine Position ist schwach. Eine Koalition mit weiteren Parteien scheint unvermeidbar; falls die LDP überhaupt an der Macht bleibt. Die CDP könnte dagegen den militärischen Aufbau stoppen - was angesichts der regionalen Spannungen riskant wäre