Der Hamburger Logistik-Magnat Klaus-Michael Kühne hat im aktuellen Ranking der vermögendsten Deutschen einen Rückschlag erlitten. Obwohl sein Vermögen um 500 Millionen Euro anwuchs, fiel der am 2. Juni 1937 geborene Unternehmer vom vierten auf den fünften Platz zurück. Das geht aus der jährlichen Liste des "Manager Magazins" hervor, die seit 2001 veröffentlicht wird.
Kühnes Gesamtvermögen wird nun auf 29 Milliarden Euro geschätzt. Im Vorjahr belegte der Mäzen des Hamburger SV mit etwa 28,5 Milliarden Euro noch den vierten Rang. Der moderate Anstieg seines Vermögens reichte nicht aus, um seine Position zu behaupten, da andere Milliardäre noch größere Zuwächse verzeichneten.
An der Spitze des Rankings steht jetzt Dieter Schwarz, der Gründer von Lidl, mit einem geschätzten Vermögen von 47,3 Milliarden Euro. Lidl, in den 1970er Jahren gegründet, ist mittlerweile in über 30 Ländern vertreten. Auf dem zweiten Platz folgen die BMW-Großaktionäre Susanne Klatten und Stefan Quandt mit rund 34,4 Milliarden Euro. Sie sind Erben der BMW-Gründerfamilie, wobei BMW ursprünglich 1916 als Flugmotorenhersteller gegründet wurde.
Den dritten Platz belegt die Familie Merck mit 33,8 Milliarden Euro. Sie führt das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt, die Merck KGaA, die 1668 gegründet wurde. Auf dem vierten Rang liegt die Familie Reimann mit 31,3 Milliarden Euro, die hinter dem Konsumgüterkonzern JAB Holding steht. Diese Holding hält Beteiligungen an bekannten Marken wie Jacobs, Douwe Egberts und Keurig.
Trotz des Rückfalls im Ranking bleibt Kühne einer der einflussreichsten Unternehmer Deutschlands. Er ist Mehrheitsaktionär des Logistikkonzerns Kühne + Nagel, der 1890 in Bremen gegründet wurde. Zudem hält er bedeutende Anteile an Hapag-Lloyd, einer der größten Containerreedereien der Welt, der 1926 gegründeten Lufthansa und dem 2013 als Start-up gestarteten Flixbus, das schnell europaweit expandierte.
Kühne, der auch Ehrenpräsident von Kühne + Nagel ist, machte kürzlich Schlagzeilen mit seinen Ideen zur Rettung des Elbtowers in Hamburg, der das dritthöchste Gebäude Deutschlands werden soll.
Insgesamt zählt das "Manager Magazin" in diesem Jahr 249 Milliardäre in Deutschland – ein neuer Rekord. Dies unterstreicht die Tatsache, dass Deutschland nach den USA und China die drittmeisten Milliardäre weltweit beherbergt. Bemerkenswert ist, dass sich die Zahl der Milliardäre in Deutschland seit dem Jahr 2000 mehr als verdreifacht hat, was die wachsende Vermögenskonzentration im Land verdeutlicht.