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Gedenken und Proteste: NRW erinnert an Hamas-Angriff vor einem Jahr

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Ein Jahr nach dem Hamas-Terrorangriff finden in NRW zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. In Dortmund wird eine große proisraelische Demonstration erwartet, während landesweit der Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt wurde.

Ein Jahr nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 finden in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen statt. In Dortmund wird am heutigen Montag eine große proisraelische Kundgebung erwartet, zu der mehrere hundert Teilnehmer erwartet werden.

Das Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus, Veranstalter der Demonstration, betont die anhaltende Bedrohung für die Menschen in Israel durch die Hamas und ihre Verbündeten. Die Organisation wurde 1987 während der ersten Intifada gegründet und übernahm 2007 gewaltsam die Kontrolle über den Gazastreifen, der eine Fläche von etwa 365 Quadratkilometern hat.

"Obwohl der 7. Oktober nun ein Jahr her ist, ist er keineswegs vorbei. Noch immer wird das Leben der Menschen in Israel von der Hamas und ihrer Verbündeten bedroht"

Aufruf des Netzwerks zur Bekämpfung von Antisemitismus

Der Angriff vor einem Jahr hat eine Welle des Antisemitismus ausgelöst, die sich in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens manifestiert. Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, der bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreicht, wird oft als Vorwand für antisemitische Äußerungen und Handlungen genutzt.

Im NRW-Landtag findet heute um 14:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung statt, bei der unter anderem Ministerpräsident Hendrik Wüst und der Gesandte des Staates Israel in Deutschland, Guy Gilady, sprechen werden. Gleichzeitig wird die Ausstellung "Humans of October 7" eröffnet, die persönliche Geschichten von Israelis zeigt, die dem Terrorismus entgegengetreten sind.

Angesichts der angespannten Lage hat NRW-Innenminister Herbert Reul den Schutz für jüdische Einrichtungen im Bundesland erhöht. Dies erinnert an die komplexe Sicherheitssituation in der Region, wo Israel 2005 einseitig aus dem Gazastreifen abzog und 2002 mit dem Bau einer Sperranlage zum Westjordanland begann.

Der Terrorangriff vom 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, markiert das schlimmste Massaker an Juden seit dem Zweiten Weltkrieg. Er löste den Gaza-Krieg aus, in dem laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 42.000 Palästinenser getötet wurden.

Landesweit sind mindestens 21 Versammlungen und Demonstrationen angemeldet. Neben proisraelischen Kundgebungen sind auch propalästinensische Demonstrationen in Städten wie Bielefeld, Bonn und Essen geplant. Diese Vielfalt der Veranstaltungen spiegelt die Komplexität des Konflikts wider, der trotz Friedensbemühungen wie den Oslo-Abkommen von 1993 und 1995 weiterhin ungelöst bleibt.

Die aktuelle Situation im Nahen Osten bleibt angespannt, wobei der Gazastreifen seit 2007 unter einer Blockade durch Israel und Ägypten steht. Die internationale Gemeinschaft sieht die Zwei-Staaten-Lösung weiterhin als möglichen Weg zur Konfliktlösung, doch die Umsetzung bleibt eine große Herausforderung.