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Dramatische Suche nach vermisstem deutschen Bergsteiger in Tiroler Alpen

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Ein 21-jähriger deutscher Bergsteiger wird seit zwei Tagen in den Tiroler Alpen vermisst. Schlechtes Wetter und schwierige Bedingungen behindern die Rettungsaktion auf der Hohen Munde.

In den Tiroler Alpen läuft seit dem 3. Oktober 2024 eine intensive Suchaktion nach einem vermissten deutschen Bergsteiger. Der 21-Jährige wird seit seinem Aufstieg zur Hohen Munde, einem 2662 Meter hohen Gipfel in den Mieminger Bergen, vermisst.

Der junge Mann brach trotz ungünstiger Wetterbedingungen allein zum Gipfel auf, nachdem sein Begleiter aufgrund des einsetzenden Schneefalls umgekehrt war. Gegen 16 Uhr erreichte der Bergsteiger den Ostgipfel und sendete eine Sprachnachricht mit der Bitte um Hilfe.

Die Bergrettung Telfs begann umgehend mit der Suche unter äußerst schwierigen Bedingungen. 27 Rettungskräfte kämpften sich durch dichtes Schneetreiben. Bei einem letzten Telefonkontakt erfuhren sie, dass der Verunglückte etwa 100 Meter abgestürzt und verletzt sei.

Die Suchaktion musste am Abend des 3. Oktober aufgrund der Dunkelheit und des schlechten Wetters unterbrochen werden. Am folgenden Tag wurde die Suche fortgesetzt, jedoch ohne erneuten Kontakt zum Vermissten. Die Wetterbedingungen verschlechterten sich im Laufe des 4. Oktober weiter, was den Einsatz eines Polizeihubschraubers verhinderte.

Es ist wichtig zu betonen, dass Alleingänge beim Bergsteigen das Unfallrisiko erheblich erhöhen. Die Bergrettung Tirol führt jährlich über 1.000 Einsätze durch, wobei moderne Technologien wie GPS-Notfallsender die Rettungschancen verbessern können.

Die Suche nach dem vermissten Deutschen verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Bergretter konfrontiert sind. Die Wetterbedingungen in den Alpen können sich innerhalb weniger Stunden drastisch ändern, und die Sichtweite bei starkem Schneefall kann auf wenige Meter sinken.

Hypothermie stellt eine der größten Gefahren bei Bergunfällen im Schnee dar. Besorgniserregend ist, dass Unterkühlung bereits bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt eintreten kann. Die durchschnittliche Überlebenszeit bei einer Lawinenverschüttung beträgt etwa 15 Minuten, was die Dringlichkeit solcher Rettungsaktionen unterstreicht.

Die psychische Belastung für die Bergretter bei erfolglosen Suchaktionen ist oft erheblich. In Österreich gibt es über 500 Bergrettungsstellen mit mehr als 12.000 ehrenamtlichen Mitgliedern, die unter schwierigsten Bedingungen Leben retten.

Dieser Vorfall erinnert eindringlich daran, wie wichtig es ist, die Wetterbedingungen zu respektieren und niemals allein in die Berge zu gehen. Die Suche nach dem vermissten Bergsteiger wird fortgesetzt, sobald die Wetterbedingungen es zulassen.

Eric Beike