Beliebtes Kölner Café "Kaltpresse" schließt überraschend seine Türen

Das für seine Smoothies bekannte Café "Kaltpresse" in der Kölner Südstadt stellt seinen Betrieb ein. Die Gründer geben private Gründe für die unerwartete Schließung an.

5. Oktober 2024, 06:03  •  64 ansichten

Beliebtes Kölner Café "Kaltpresse" schließt überraschend seine Türen

In der lebhaften Südstadt Kölns, dem viertgrößten Ballungsraum Deutschlands, hat die überraschende Schließung des beliebten Cafés "Kaltpresse" für Aufsehen gesorgt. Das Lokal, das sich einen Namen für seine innovativen Smoothies und Säfte gemacht hatte, war besonders bei Instagram-Nutzern beliebt - einer Plattform mit über einer Milliarde monatlich aktiven Nutzern.

Die "Kaltpresse", die erst vor etwa zwei Jahren in die Severinsstraße umgezogen war, hatte sich seit ihrer Gründung im Jahr 2016 zu einem festen Bestandteil der vielfältigen Kölner Café-Kultur entwickelt. Die Betreiber gaben die Entscheidung zur Schließung über einen emotionalen Beitrag auf Instagram bekannt:

"Liebe Freunde und Wegbegleiter der Kaltpresse, es fällt uns nicht leicht, diese Worte zu schreiben, aber nach langen Überlegungen haben wir beschlossen, unsere Manufaktur aus privaten Gründen zu schließen."

Mitteilung der Gründer der "Kaltpresse"

Das Café hatte sich auf kaltgepresste Säfte spezialisiert, eine Methode, die mehr Nährstoffe im Endprodukt erhält als herkömmliche Verfahren. Zudem bot die "Kaltpresse" Saftkuren an, obwohl deren gesundheitliche Vorteile wissenschaftlich umstritten sind. Der Trend zu gesunden Getränken und "Clean Eating" hat in den letzten Jahren stark zugenommen, was zum Erfolg des Cafés beigetragen haben dürfte.

Die Schließung der "Kaltpresse" reiht sich in eine Serie von Veränderungen in der Gastronomiebranche der Südstadt ein. Erst kürzlich musste auch die Espresso-Bar der Kaffeerösterei Van Dyck, benannt nach dem flämischen Maler, ihre Türen schließen. Diese Entwicklungen könnten auf die Herausforderungen hinweisen, denen sich kleine Gastronomiebetriebe gegenübersehen, insbesondere angesichts steigender Mieten durch Gentrifizierung und die Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie.

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Trotz der Schließung bleibt die Zukunft des Ladenlokals in der Severinsstraße 126 offen. Die Gründer haben ihr Inventar und den Geschäftsraum zur Übernahme angeboten, was eine Chance für neue gastronomische Konzepte in der Gegend darstellen könnte. Die Südstadt, bekannt für ihre lebendige Kneipen- und Cafészene, bleibt ein attraktiver Standort für Gastronomen.

Die Geschichte der "Kaltpresse" zeigt exemplarisch die Bedeutung von Social-Media-Marketing für kleine Unternehmen. Gleichzeitig verdeutlicht sie die Herausforderungen, denen sich Neugründungen in der Gastronomie stellen müssen, wo die Überlebensrate generell niedrig ist.

Während die Kölner Kaffeekultur auf eine lange Tradition zurückblickt, die bis ins 17. Jahrhundert reicht, zeigt der Fall der "Kaltpresse", wie moderne Trends und traditionelle Gastronomie in der Stadt koexistieren. Die Nachfrage nach nachhaltigen und lokalen Produkten bleibt hoch, was zukünftigen Unternehmern in der Branche Chancen bieten könnte.

Für Liebhaber der "Kaltpresse" bleibt der Trost, dass die vielfältige Café-Landschaft Kölns, insbesondere in Vierteln wie der Südstadt und Ehrenfeld, weiterhin zahlreiche Alternativen bietet. Die Schließung markiert das Ende einer Ära für das beliebte Café, aber möglicherweise auch den Beginn neuer gastronomischer Abenteuer in der dynamischen Kölner Südstadt.