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Bremer "Nacht der 1000 Lichter" abgesagt: Sicherheitsbedenken im Schnoor-Viertel

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Die beliebte Veranstaltung im historischen Schnoor-Viertel wurde kurzfristig abgesagt. Anwohnerbedenken führten zur Entscheidung der Organisatoren, ein überarbeitetes Konzept für das nächste Jahr zu planen.

Die für den 6. Oktober 2024 geplante "Nacht der 1000 Lichter" im historischen Schnoor-Viertel in Bremen wurde überraschend abgesagt. Diese Entscheidung traf die Organisatoren aufgrund von Sicherheitsbedenken, die Anwohner gegenüber dem Ordnungsamt äußerten. Die Veranstaltung, die im Vorjahr erstmals stattfand und rund 6000 Besucher anzog, hatte in diesem Jahr über 10.000 Interessenten auf Facebook verzeichnet.

Das Schnoor-Viertel, das älteste erhaltene Stadtviertel Bremens, ist bekannt für seine engen Gassen, die teilweise nur 50-60 cm breit sind. Der Name "Schnoor" leitet sich vom niederdeutschen Wort für Schnur ab, da die Häuser wie Perlen aufgereiht erscheinen. Diese einzigartige Architektur, die den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstand, stellt jedoch auch eine Herausforderung für Großveranstaltungen dar.

Phil Porter, Mitorganisator der Veranstaltung, erklärte die Absage:

"Die Beschwerden wurden relativ kurzfristig geäußert, wir wollen sie aber ernst nehmen, um von Anfang an Ärger aus dem Weg zu gehen und zu verhindern, dass die Veranstaltung ganz verboten werden könnte."

Phil Porter, Mitorganisator der Veranstaltung

Trotz der Enttäuschung blicken die Veranstalter optimistisch in die Zukunft. Für das Jahr 2025 planen sie ein überarbeitetes Konzept, das die Sicherheitsbedenken berücksichtigt. Eine mögliche Lösung wäre der Einsatz von ortskundigen Personen, die Besucherfragen beantworten und gleichzeitig auf eine ausgewogene Verteilung der Gäste achten könnten.

Das Schnoor-Viertel bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten und Kuriositäten. Es beherbergt das kleinste Hotel Bremens mit nur zwei Zimmern und das kleinste Café der Stadt auf lediglich 8 Quadratmetern. Zudem finden Besucher hier ein Spielzeugmuseum mit über 1000 historischen Exponaten und die St. Johann Kirche, die älteste Kirche Bremens.

Die "Nacht der 1000 Lichter" reiht sich ein in die Tradition der beliebten Veranstaltungen im Viertel, wie die jährliche Weihnachtsbeleuchtung, die Tausende Besucher anzieht. Das Viertel, das in den 1950er Jahren vom Abriss bedroht war und durch Bürgerinitiative gerettet wurde, ist heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes "Rathaus und Roland".

Die Organisatoren hoffen, dass die "Nacht der 1000 Lichter" im nächsten Jahr wieder stattfinden kann und dabei den einzigartigen Charme des Viertels mit seinen Kunsthandwerksläden, Galerien und historischen Gebäuden zur Geltung bringt. Bis dahin können Interessierte das Viertel bei einer der beliebten Nachtwächter-Führungen erkunden oder in der Teestube mit über 300 Teesorten einkehren.

Johanna Walter

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