Tragisches Familienschicksal im Hurrikan "Helene": USA zählen über 110 Tote

Ein erschütterndes Foto zeigt die letzten Momente einer Familie auf einem Hausdach während Hurrikan "Helene". Die USA beklagen über 110 Tote, bis zu 600 Menschen werden vermisst.

1. Oktober 2024, 08:19  •  16 ansichten

Tragisches Familienschicksal im Hurrikan "Helene": USA zählen über 110 Tote

In den USA hat Hurrikan "Helene" eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Ein besonders tragisches Schicksal ereilte eine Familie, deren letzte Momente auf einem Foto festgehalten wurden. Das Bild zeigt ein älteres Ehepaar in den 70ern, das zusammen mit ihrem Enkel auf einem Hausdach kauert, umgeben von steigenden Fluten.

Jessica Drye Turner teilte das Foto ihrer Schwester Megan Drye auf Facebook, in der Hoffnung, Hilfe für ihre Familie zu mobilisieren. Doch kurz nach der Veröffentlichung brach das Dach zusammen. Das Ehepaar und ihr siebenjähriger Enkel Micah wurden von den Wassermassen fortgerissen. Nur Megan Drye überlebte, eingeklemmt zwischen Trümmern, und wurde eine Stunde später gerettet.

Die letzten Worte des kleinen Micah waren herzzerreißend: "Jesus! Bitte hilf mir!" Seine Leiche wurde später etwa 400 Meter vom Unglücksort entfernt gefunden. Die Eltern von Jessica und Megan gelten weiterhin als vermisst, doch die Hoffnung auf ihr Überleben schwindet.

Hurrikan "Helene" traf vor etwa vier Tagen auf die US-Küste und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. Bisher wurden über 110 Todesopfer in sechs Bundesstaaten gezählt. Ganze Ortschaften stehen unter Wasser, Straßen wurden weggespült, und einige Gebiete sind nur per Hubschrauber erreichbar. Mehrere Dämme drohen zu brechen, was die Lage weiter verschärfen könnte.

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Die US-Regierung befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer noch deutlich steigen könnte. Liz Sherwood-Randall, Heimatschutzberaterin von Präsident Joe Biden, gab bekannt, dass bis zu 600 Menschen vermisst werden. Diese Zahl entspricht den Personen, von denen seit dem Eintreffen des Hurrikans keine Nachrichten vorliegen.

Experten sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen der Intensität von "Helene" und dem Klimawandel. Tropische Wirbelstürme beziehen ihre Energie aus warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung heizt die Weltmeere auf und erhöht somit die Wahrscheinlichkeit starker Hurrikane.

Hurrikane sind komplexe Wetterphänomene, die auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn rotieren. Sie können Sturmfluten von bis zu 6 Metern Höhe verursachen und sich über mehrere Tage oder sogar Wochen hinziehen. Die Hurrikansaison im Atlantik dauert offiziell vom 1. Juni bis 30. November, wobei die Intensität der Stürme variieren kann.

Die Vorwarnzeit für Hurrikane hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert, dank moderner Technologien wie Satelliten und Hurrikan-Jäger-Flugzeugen. Trotzdem können Evakuierungen Hunderttausende von Menschen betreffen und stellen eine enorme logistische Herausforderung dar.

Das Schicksal der Familie Drye unterstreicht die verheerenden Auswirkungen solcher Naturkatastrophen. Während Hurrikane auch positive Effekte wie die Verteilung von Wärme und Feuchtigkeit haben können, überwiegen oft die zerstörerischen Folgen für Mensch und Umwelt.

"Sie sehen, wie Sattelschlepper und Autos an ihnen vorbeitreiben. Sie haben den Notruf gewählt, aber sie sind nicht die Einzigen, die gerettet werden müssen. Ich bete für ihre Leben."

Jessica Drye Turner schrieb auf Facebook:

Die Tragödie erinnert an frühere verheerende Hurrikane wie Katrina im Jahr 2005, der als eine der kostspieligsten Naturkatastrophen in der US-Geschichte gilt. Während die Aufräumarbeiten und Suchaktionen nach "Helene" weitergehen, bleibt die Frage nach langfristigen Lösungen zum Schutz vor solchen Extremwetterereignissen aktueller denn je.