Tragischer Vorfall in Hamburg: Entlaufener Zirkus-Esel stirbt nach Unfall

Ein aus einem Hamburger Zirkus entlaufener Esel wurde von einem Auto angefahren und musste eingeschläfert werden. Tierschutzorganisation Peta erstattet Anzeige gegen den Zirkus.

1. Oktober 2024, 15:04  •  0 ansichten

Tragischer Vorfall in Hamburg: Entlaufener Zirkus-Esel stirbt nach Unfall

Vor etwa einem Jahr ereignete sich in Hamburg ein tragischer Vorfall, der die Debatte um Tiere im Zirkus erneut entfachte. Am 10. September 2023 entkamen vier Esel aus dem Circus Arena an der Moorweidenstraße, was zu einem folgenschweren Unfall führte.

Esel, die zur Gattung der Pferde gehören und mit Pferden und Zebras verwandt sind, zeichnen sich durch ihre großen Ohren aus, die ihnen in heißen Klimazonen beim Abkühlen helfen. Diese friedfertigen Tiere, die in vielen Kulturen als Symbol für Demut gelten, haben eine lange Geschichte der Domestizierung, die vor etwa 6000 Jahren in Nordafrika begann.

Der Vorfall in Hamburg endete tragisch für einen der entlaufenen Esel. Das Tier wurde von einem Fahrzeug erfasst, wobei eine Hufe im Fesselbereich abgetrennt wurde. Trotz der Tatsache, dass Eselhufe härter als die von Pferden und besser an felsiges Terrain angepasst sind, waren die Verletzungen so schwerwiegend, dass das Tier eingeschläfert werden musste.

Gitano Frank, der Zirkuschef, konnte nicht erklären, wie die Tiere entkommen konnten. Dies steht im Widerspruch zu den Aussagen von Augenzeugen, die von einer offenen Umzäunung berichteten. Es ist bemerkenswert, dass Esel einen ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb haben und als vorsichtige Tiere gelten. Ihre Fähigkeit, Geräusche aus großer Entfernung wahrzunehmen, hätte sie normalerweise vor Gefahren warnen sollen.

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Als Reaktion auf den Vorfall hat die Tierschutzorganisation Peta Strafanzeige gegen den Zirkus erstattet. Peta, 1980 in den USA gegründet und heute weltweit aktiv, fordert den Entzug der Genehmigung für die Zurschaustellung von Tieren für den betroffenen Zirkus.

"Die Tierrechtsorganisation appelliert zudem an die zuständigen Veterinärbehörden, den Betreibern die Genehmigung für die Zurschaustellung von Tieren zu entziehen"

Peta-Stellungnahme

Dieser Vorfall reiht sich in eine lange Geschichte der Kritik an der Haltung von Tieren in Zirkussen ein. Obwohl der erste moderne Zirkus bereits 1768 in London gegründet wurde, ist die Praxis der Tierhaltung in Zirkussen seit Jahrzehnten umstritten. In Deutschland gibt es bisher keine bundesweite Regelung zum Verbot von Wildtieren im Zirkus, während viele europäische Länder bereits Verbote oder Einschränkungen eingeführt haben.

Zirkusse in Deutschland unterliegen zwar strengen Tierschutzauflagen und regelmäßigen Kontrollen, dennoch bleibt die Haltung von Tieren im Zirkus ein kontrovers diskutiertes Thema in der Öffentlichkeit und Politik. Moderne Zirkusse setzen zunehmend auf Akrobatik und Artistik statt auf Tierdressuren, um diesen Bedenken Rechnung zu tragen.

Der tragische Vorfall in Hamburg unterstreicht die Notwendigkeit einer gründlichen Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen und Haltungsbedingungen von Tieren in Zirkussen. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieser Fall für die Zukunft der Tierhaltung in deutschen Zirkussen haben wird.