SPD sucht Nachfolger: Was macht eigentlich ein Generalsekretär?

Nach Kevin Kühnerts Rücktritt als SPD-Generalsekretär wird die Bedeutung dieses Amtes deutlich. Ein Überblick über Aufgaben, Hierarchie und Besonderheiten in verschiedenen Parteien.

7. Oktober 2024, 14:37  •  0 ansichten

SPD sucht Nachfolger: Was macht eigentlich ein Generalsekretär?

Nach dem überraschenden Rücktritt von Kevin Kühnert als Generalsekretär der SPD am 7. Oktober 2024 stellt sich die Frage nach der Bedeutung dieses Amtes in der deutschen Parteienlandschaft. Der Begriff "Generalsekretär" hat seinen Ursprung im kirchlichen Bereich und findet heute in verschiedenen Organisationen Verwendung, von politischen Parteien bis hin zur UNO.

Die Aufgaben eines Generalsekretärs sind vielfältig und anspruchsvoll. Er ist verantwortlich für das Profil der Partei, leitet die Parteizentrale und organisiert Parteitage sowie Wahlkämpfe. Als "Prokurist" der Parteispitze verfügt er über bestimmte handelsrechtliche Vollmachten. Externe Repräsentation und Medienpräsenz gehören ebenfalls zu seinen Kernaufgaben.

In der Parteihierarchie steht der Generalsekretär direkt hinter dem Vorsitzenden und fungiert als dessen rechte Hand. Diese Position dient oft als Sprungbrett für höhere politische Ämter, wie die Karrieren einiger ehemaliger Generalsekretäre zeigen, die später Bundeskanzler wurden.

Das Gehalt eines Generalsekretärs variiert. Kevin Kühnert erhielt zuletzt 9.000 Euro monatlich zusätzlich zu seiner Abgeordnetenentschädigung. Die Vergütung kann je nach Partei und Verantwortungsbereich unterschiedlich ausfallen.

Interessanterweise haben nicht alle Parteien einen Generalsekretär. Während SPD, CDU, CSU und FDP diese Position besetzen, verzichten neuere Parteien wie die Grünen und die AfD darauf. Die Grünen setzen auf eine Doppelspitze im Parteivorstand, während die AfD aus Kostengründen darauf verzichtet. Das neu gegründete BSW hat sich hingegen für einen Generalsekretär entschieden.

Die Rolle des Generalsekretärs hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. In der Weimarer Republik gab es bereits ähnliche Positionen, und in der DDR war der Generalsekretär der SED de facto Staatsoberhaupt. Heute variieren die Aufgaben und Befugnisse je nach Partei und politischem System.

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"Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden."

Kevin Kühnert begründete seinen Rücktritt:

Abschließend lässt sich sagen, dass die Position des Generalsekretärs in der deutschen Parteienlandschaft eine wichtige Rolle spielt, auch wenn nicht alle Parteien dieses Amt besetzen. Die Suche nach einem Nachfolger für Kevin Kühnert wird zeigen, welche Bedeutung die SPD dieser Position in Zukunft beimisst.