Selenskyj erwartet "historische" Entscheidungen beim Ramstein-Treffen
Ukrainischer Präsident sieht Chance auf positive Entwicklungen. Militärexperten warnen vor anhaltenden russischen Offensiven. Treffen der Ukraine-Unterstützer in Ramstein steht bevor.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj blickt mit Zuversicht auf das bevorstehende Treffen der Ukraine-Unterstützer in Ramstein. Das für den 12. Oktober 2023 geplante Treffen auf dem größten US-Luftwaffenstützpunkt außerhalb der Vereinigten Staaten könnte laut Selenskyj "in vielerlei Hinsicht historisch" sein.
Die Ukraine-Kontaktgruppe, auch als "Ramstein-Format" bekannt, wurde im April 2022 gegründet und hat sich zu einem wichtigen Forum für die Koordinierung der Unterstützung für die Ukraine entwickelt. Selenskyj betont die Bedeutung des Völkerrechts und der Souveränität für einen dauerhaften Frieden, wobei er Spekulationen über einen möglichen "Land gegen NATO-Mitgliedschaft"-Deal zurückweist.
"Dies ist nur auf der Grundlage des Völkerrechts und ohne jeglichen Handel mit Souveränität oder Handel mit Territorien möglich"
Die Ukraine setzt erfolgreich Drohnen gegen russische Militärbasen und Flugplätze ein, wünscht sich jedoch mehr Unterstützung von ihren Partnern. Selenskyj deutet an, dass Kiew um die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen auf russischem Staatsgebiet bitten könnte.
Währenddessen setzt Russland seine Angriffe fort. Shaheed-Drohnen, iranische Kamikaze-Drohnen, wurden in verschiedenen ukrainischen Gebieten eingesetzt, darunter Sumy, Charkiw, Tschernyhyw und Cherson. In Cherson, der ersten Großstadt, die zu Beginn der russischen Invasion 2022 fiel, wurde bei einem Drohnenangriff ein Mensch getötet und vier weitere verletzt.
Militärexperten erwarten einen baldigen russischen Angriff auf Saporischschja, wo sich das größte Kernkraftwerk Europas befindet. Ziel könnte sein, die Versorgungslinien in den Donbass zu kappen. Die russischen Truppen haben zuletzt weitere Gebiete im Osten der Ukraine erobert, darunter die Bergbaustadt Wuhledar.
Olexander Musijenko, Leiter des Zentrums für Militärrechtliche Studien in Kiew, warnt vor anhaltenden russischen Offensiven bis zum Winter. Er erwartet Angriffe in Richtung Kurachowe, Pokrowsk und Kupjansk. Die russische Infanterie wird als größter Pluspunkt des russischen Militärs gesehen, die trotz hoher Verluste in Wellen gegen die ukrainischen Linien anstürmt.
Die Ukraine, mit einer Fläche von etwa 603.700 Quadratkilometern, verteidigt sich seit Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der 31 NATO-Mitgliedstaaten, unterstützt die Ukraine in ihrem Kampf um territoriale Integrität und Souveränität.
