Schlüsselfigur der "Mocro-Mafia" in Paris festgenommen
Ein 22-jähriger mutmaßlicher Drogenhändler wurde am Pariser Flughafen verhaftet. Er gilt als wichtige Figur in den Kölner Ermittlungen zur "Mocro-Mafia" und soll mit 700 kg Marihuana gehandelt haben.
Die Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft melden einen bedeutenden Durchbruch in ihren Ermittlungen gegen die sogenannte "Mocro-Mafia". Ein 22-jähriger Mann, der als Schlüsselfigur in den Untersuchungen gilt, wurde am Pariser Flughafen Roissy von französischen Behörden festgenommen. Der Verdächtige soll in den Handel mit mindestens 700 Kilogramm Marihuana verwickelt gewesen sein.
Die "Mocro-Mafia", eine niederländisch-marokkanische kriminelle Organisation, hat in den letzten Jahren ihre Aktivitäten auf mehrere europäische Länder ausgeweitet. Sie ist bekannt für ihren umfangreichen Drogenhandel, insbesondere mit Kokain, und ihre extreme Gewaltbereitschaft. Die Gruppe, deren Wurzeln in den 1990er Jahren in Amsterdam liegen, nutzt oft den Hafen von Rotterdam für ihre illegalen Aktivitäten und hat Verbindungen zu südamerikanischen Drogenkartellen.
Der Festgenommene spielt eine zentrale Rolle in den Ermittlungen der Gruppe "Sattla", die sich mit einem Konflikt zwischen der "Mocro-Mafia" und einer arabischen Gruppierung im Großraum Köln befasst. Ende Juni 2024 wurden etwa 300 Kilogramm Marihuana aus einer Lagerhalle nahe Köln entwendet, was zu einer Serie von Gewaltakten führte.
Die "Mocro-Mafia" ist für ihre hierarchische Struktur und den Einsatz verschlüsselter Kommunikationsmittel bekannt. Europol hat sie als eine der gefährlichsten kriminellen Organisationen eingestuft. Die Gruppe rekrutiert oft junge Männer aus benachteiligten Vierteln und ist neben dem Drogenhandel auch in Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten verwickelt.
Die Kölner Ermittler hoffen, durch die Festnahme des 22-Jährigen mehr Licht in die Hintergründe der jüngsten Gewalttaten zu bringen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat bereits ein Auslieferungsverfahren eingeleitet und steht in engem Kontakt mit den französischen Justizbehörden.
Die Ermittlungsgruppe "Fusion", die übergeordnet an der Aufklärung der Explosionen und Schüsse im Kölner Raum arbeitet, sieht Verbindungen zur organisierten Kriminalität in den Niederlanden. Die "Mocro-Mafia" ist dort für mehrere öffentliche Mordanschläge verantwortlich und hat sogar hochrangige Journalisten bedroht.
Die Festnahme des Verdächtigen könnte ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung der organisierten Kriminalität sein. Die "Mocro-Mafia" ist für ihre Infiltration in legale Wirtschaftssektoren und die Korruption von Beamten bekannt. Mehrere große Polizeioperationen in Europa haben bereits versucht, das Netzwerk zu zerschlagen.
Die Ermittler fahndeten bereits seit mehreren Wochen nach zwei jungen Männern im Zusammenhang mit Anschlägen auf eine Diskothek und ein Modegeschäft in Köln. Die Aufklärung dieser Fälle könnte nun durch die neue Festnahme vorangetrieben werden.
