Rekordernte: Nürnbergs "Hummel" entfernt 50 Tonnen Pflanzenmasse aus Teich
Nürnbergs Mähboot "Hummel" stellt 2024 Rekord auf: 50 Tonnen Pflanzenmasse aus dem Großen Dutzendteich entfernt. Maßnahme verbessert Wasserqualität und unterstützt Hochwasserschutz.
Das Mähsammelboot "Hummel" der Stadt Nürnberg hat in der Saison 2024 einen bemerkenswerten Erfolg erzielt. Über 50 Tonnen entwässerte Pflanzenmasse wurden aus dem Großen Dutzendteich entfernt und anschließend kompostiert. Diese Rekordmenge ist auf das verstärkte Wachstum von Fadenalgen und Wasserpflanzen zurückzuführen.
Der Große Dutzendteich, der im 14. Jahrhundert ursprünglich als Fischteich angelegt wurde, erstreckt sich heute über eine Fläche von etwa 50 Hektar. Er ist Teil des in den 1920er Jahren entstandenen Volksparks Dutzendteich, der als wichtiger Erholungsraum für die Nürnberger Bevölkerung dient.
Die "Hummel" kommt von Mai bis September zum Einsatz, abhängig von den Wetterbedingungen. Das Boot mäht die Wasserpflanzen mit einem Unterwasserrasenmäher und sammelt sie gleichzeitig ein. Während der Fahrt wird das Material bereits entwässert, was den Abtransport effizienter gestaltet.
Die Entfernung der übermäßigen Vegetation trägt wesentlich zur Verbesserung der Wasserqualität bei. Sie reduziert Nährstoffe im Wasser und beugt einer Verlandung vor. Gleichzeitig unterstützt diese Maßnahme den Hochwasserschutz in Nürnberg, der ein komplexes System von Maßnahmen umfasst.
Es ist jedoch zu beachten, dass Wasserpflanzen auch eine wichtige ökologische Funktion erfüllen. Sie dienen als natürlicher Filter und Lebensraum für verschiedene Tierarten. Die Stadt Nürnberg bemüht sich daher um ein ausgewogenes Management der aquatischen Vegetation.
Die diesjährige Saison verlief aus Sicht der Stadtverwaltung sehr positiv. Trotz heißer Sommertage konnte die erforderliche Mindestwassertiefe von 125 Zentimetern durchgehend eingehalten werden. Dies ermöglichte nicht nur Freizeitaktivitäten, sondern unterstützte auch Veranstaltungen wie die traditionsreiche Ruderregatta, die seit den 1950er Jahren in Nürnberg stattfindet.
Mit Beginn des Oktobers wird der Große Dutzendteich schrittweise abgelassen. In den Monaten November und Dezember werden notwendige Unterhaltsarbeiten unter Wasser durchgeführt. Bis Weihnachten wird der Teich teilweise wieder befüllt, um das beliebte Eislaufen zu ermöglichen. Der vollständige Wasserstand soll bis Ostern 2025 wiederhergestellt sein.
Auch der benachbarte Kleine Dutzendteich, der eine Fläche von etwa 2,5 Hektar umfasst, profitierte vom Einsatz der "Hummel". Die Vermehrung von Fadenalgen wurde so effektiv verzögert, dass Warnschilder vor giftigen Blaualgen erst Anfang August aufgestellt werden mussten. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Blaualgen eigentlich Bakterien sind und potenziell giftige Stoffe produzieren können.
Die Stadt Nürnberg investiert jährlich in die Pflege und den Erhalt ihrer Gewässer. Dies ist Teil eines umfassenden Konzepts zur nachhaltigen Stadtentwicklung, das auch den Gewässerschutz einschließt. Regelmäßige Wasserqualitätskontrollen durch Probenentnahmen stellen sicher, dass die Maßnahmen wirksam sind.
Die Pflege der Stadtgewässer trägt nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger bei, sondern fördert auch die Biodiversität in urbanen Räumen. Der Einsatz der "Hummel" im Großen Dutzendteich ist ein Beispiel dafür, wie moderne Technologie und ökologisches Bewusstsein Hand in Hand gehen können, um städtische Ökosysteme zu erhalten und zu verbessern.
