Mysteriöses Verschwinden: Der ungelöste Fall Inka Köntges

Vor 24 Jahren verschwand die Doktorandin Inka Köntges spurlos in Hannover. Trotz intensiver Ermittlungen bleibt ihr Schicksal bis heute ungeklärt. Der Fall wirft weiterhin Fragen auf.

3. Oktober 2024, 10:55  •  0 ansichten

Mysteriöses Verschwinden: Der ungelöste Fall Inka Köntges

Am 10. August 2000 verschwand die 29-jährige Inka Köntges auf ihrem Weg zur Arbeit in Hannover. Bis heute gibt es keine Spur von der Doktorandin, die an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) tätig war. Der Fall bleibt ein Rätsel für Ermittler und Angehörige.

Inka Köntges verließ an jenem Morgen gegen 8 Uhr ihre Wohnung in der Bronsartstraße. Mit ihrem silbergrauen Damenrad fuhr sie durch die Eilenriede, Europas größten Stadtwald. Gegen 8:45 Uhr wurde sie zuletzt gesehen, als sie nach dem Weg zur MHH fragte. Danach verliert sich ihre Spur.

Die gebürtige Hamburgerin war erst kurz zuvor nach Hannover gezogen, um an der 1965 gegründeten MHH zu arbeiten. Zuvor hatte sie in Oldenburg studiert, wo sie 1996 ihren späteren Ehemann kennenlernte. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens waren sie erst sechs Wochen verheiratet.

Die Polizei leitete umfangreiche Suchaktionen ein, doch weder Inka Köntges noch ihr Fahrrad wurden gefunden. Ihr Ehemann setzte eine Belohnung von 20.000 Mark aus, was heute etwa 10.000 Euro entspräche. Trotz intensiver Ermittlungen stellte die Staatsanwaltschaft den Fall am 13. Juni 2002 ein.

Image

Erst eine NDR-Recherche im Jahr 2015 führte zur Wiederaufnahme der Ermittlungen. Der 1954 gegründete Sender brachte neue Aspekte ans Licht, doch der Fall blieb ungelöst. Verschiedene Theorien wurden diskutiert: War es ein Verbrechen? Oder hatte Inka Köntges ihr altes Leben hinter sich gelassen?

Eine Freundin beschrieb Inka Köntges als engelsgleiche Erscheinung, die oft unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zog. Ihre Ehe war von Höhen und Tiefen geprägt, unter anderem aufgrund unterschiedlicher religiöser Ansichten. Inka Köntges war Mitglied einer baptistischen Gemeinde, ihr Mann hingegen nicht gläubig.

"Inka sprach kurz vor ihrem Verschwinden von Albträumen und hatte bereits psychologische Hilfe in Anspruch genommen."

Pastor der Gemeinde

Laut Aussagen ihres Pastors litt Inka Köntges unter Stress und Überforderung im Job. Dies führte zu Spekulationen, ob sie möglicherweise freiwillig verschwunden sein könnte. Ihr Ehemann und die Ermittler zeigten sich jedoch skeptisch gegenüber dieser Theorie.

Ein mysteriöses Element des Falls waren über 400 Anrufe bei der Polizei, bei denen jemand flüsterte: "Ich habe sie." Diese Spur führte jedoch ins Leere, wie viele andere Hinweise auch.

Der Fall Inka Köntges bleibt bis heute ungelöst und erinnert daran, dass selbst in einer sicheren Stadt wie Hannover, die zu den sichersten Großstädten Deutschlands zählt, unerklärliche Ereignisse geschehen können. Die Ermittlungen haben gezeigt, wie schwierig es sein kann, das Verschwinden einer Person aufzuklären, insbesondere wenn keine konkreten Spuren oder Motive erkennbar sind.