Massenschlägerei nach Fußball-Derby in Niedersachsen

In Adenbüttel eskalierte eine Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Fußballfans nach dem Niedersachsen-Derby. Die Polizei musste eingreifen, um die Situation zu kontrollieren.

6. Oktober 2024, 15:38  •  58 ansichten

Massenschlägerei nach Fußball-Derby in Niedersachsen

Am Sonntagnachmittag, dem 6. Oktober 2024, kam es in einem Gasthaus in Adenbüttel, einer kleinen Gemeinde im Landkreis Gifhorn, zu einer massiven Auseinandersetzung zwischen Fußballfans. Der Vorfall ereignete sich im Anschluss an das Niedersachsen-Derby der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96.

Laut Angaben der Braunschweiger Polizei waren etwa 200 Personen an der Konfrontation beteiligt. Davon stammten 150 aus der als gewaltbereit eingestuften Fanszene von Eintracht Braunschweig und 50 aus dem entsprechenden Umfeld von Hannover 96. Es kam zu Körperverletzungen und erheblichen Sachbeschädigungen in der Gaststätte.

Das Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 zählt zu den traditionsreichsten Rivalitäten im deutschen Fußball. Die Wurzeln dieser Rivalität reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als beide Vereine gegründet wurden. Eintracht Braunschweig, 1895 ins Leben gerufen, kann auf eine deutsche Meisterschaft im Jahr 1967 zurückblicken, während Hannover 96, gegründet 1896, zweimal den Titel errang (1938 und 1954).

Eine Reporterin vor Ort berichtete von einer abgesperrten Straße und zahlreichen Glasscherben vor dem Gasthaus. Die Polizei setzte mehrere Personen fest und leitete Ermittlungen ein. Dieser Vorfall unterstreicht die anhaltende Problematik des Hooliganismus im deutschen Fußball, die seit den 1980er Jahren besteht.

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Die Sicherheitsbehörden in Niedersachsen setzen spezielle Einheiten zur Bekämpfung von Fußballgewalt ein. Trotz präventiver Maßnahmen wie Fanprojekten und strengen Sicherheitsrichtlinien der Deutschen Fußball Liga (DFL) kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen, insbesondere bei Derbys mit erhöhtem Gewaltpotenzial.

Die Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen sind in Deutschland ein umstrittenes Thema. Gastronomiebetriebe können für Schäden durch Ausschreitungen haftbar gemacht werden, was die Notwendigkeit effektiver Präventionsmaßnahmen unterstreicht.

Interessanterweise wurde am selben Tag auch in der Nähe von Bremen ein größerer Polizeieinsatz wegen gewaltbereiter Fußballfans gemeldet. Dies zeigt, dass das Problem nicht auf eine Region beschränkt ist.

Die Ultras-Kultur, die seit den 1990er Jahren das Fanverhalten in Deutschland stark beeinflusst hat, und die zunehmende Rolle sozialer Medien bei der Organisation von Fangruppen stellen die Sicherheitskräfte vor neue Herausforderungen. Videoüberwachung und Alkoholverbote bei Hochrisikospielen sind gängige Maßnahmen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen dieser Vorfall für die beteiligten Personen und Vereine haben wird. Das Stadionverbot-System in Deutschland könnte hier zur Anwendung kommen. Die Behörden werden zweifellos die Ereignisse gründlich untersuchen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.