Hochzeitskorso legt A66 bei Wiesbaden lahm: Polizei greift ein

Luxusautos blockieren Verkehr auf der A66 nahe Wiesbaden. Polizei stoppt gefährliche Aktion eines Hochzeitskorsos. Ermittlungen wegen Nötigung eingeleitet.

30. September 2024, 11:24  •  0 ansichten

Hochzeitskorso legt A66 bei Wiesbaden lahm: Polizei greift ein

Am 29. September 2024 sorgte ein Hochzeitskorso für erhebliche Störungen auf der Bundesautobahn 66 bei Wiesbaden. Die A66, eine bedeutende Ost-West-Verbindung in Hessen, wurde zum Schauplatz einer riskanten Aktion, die den Verkehr massiv beeinträchtigte.

Gegen 14 Uhr meldeten Zeugen der Polizei einen Konvoi von 15 bis 20 hochwertigen Fahrzeugen, der aus Richtung Frankfurt kam. Die Teilnehmer, offenbar Teil einer Hochzeitsgesellschaft, fuhren zunächst über die A3, eine der längsten und wichtigsten Autobahnen Deutschlands, und dokumentierten ihre Fahrt mit Mobiltelefonen - eine Praxis, die in Deutschland streng verboten ist.

Am Autobahnkreuz Wiesbaden, das die A3 mit der A66 verbindet, wechselte der Korso auf die A66. Dort begannen die Teilnehmer, den Verkehr zu behindern. Ein weißer Range Rover und ein gelber Mercedes, beides Marken, die für Luxus und Leistung stehen, spielten dabei eine Schlüsselrolle. Sie bremsten den nachfolgenden Verkehr auf 20 bis 30 km/h aus - weit unter der üblichen Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen.

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Besonders gefährlich war das Sperren von Auffahrten, wodurch andere Fahrzeuge am Auffahren gehindert wurden. Diese Aktion erhöhte das Risiko von Auffahrunfällen erheblich und hätte im Ernstfall die Bildung einer Rettungsgasse verhindert, die in Deutschland bei Stau oder stockendem Verkehr vorgeschrieben ist.

Die Polizei reagierte prompt auf die Meldungen. Mehrere Streifen der Verkehrspolizei, einer Spezialeinheit für Verkehrsangelegenheiten, rückten aus. Sie konnten 18 Fahrzeuge auf einem Parkplatz anhalten und die Insassen kontrollieren. Ein Zeuge identifizierte die Hauptverantwortlichen für die Blockade eindeutig.

"Nicht nur das Blockieren von Auffahrten sei absolut gefährlich, sondern auch das absichtliche Ausbremsen des Verkehrs. Die Gefahr von Auffahrunfällen sei groß."

Sprecher der Autobahnpolizei

Die Behörden leiteten Ermittlungen wegen Nötigung ein. In Deutschland kann Nötigung im Straßenverkehr mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Nach Aufnahme aller Daten und einer eindringlichen Ermahnung wurden die Hochzeitsgäste entlassen.

Dieser Vorfall unterstreicht die Problematik von Hochzeitskorsos, die zwar in vielen Kulturen Tradition haben, aber auf Autobahnen ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen können. In Deutschland, wo jährlich etwa 400.000 Hochzeiten stattfinden, sind solche gefährlichen Aktionen glücklicherweise die Ausnahme.

Wiesbaden, die Landeshauptstadt Hessens mit rund 290.000 Einwohnern, erlebte an diesem Tag eine ungewöhnliche Störung auf der 134 Kilometer langen A66. Die Polizei in Hessen, die dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport untersteht, zeigte durch ihr schnelles Eingreifen, wie ernst solche Vorfälle genommen werden.

Dieser Vorfall erinnert daran, dass Deutschlands über 13.000 Kilometer langes Autobahnnetz zwar Freiheit bietet, aber auch Verantwortung erfordert. Die Nutzung von Dashcams, die in Deutschland legal, aber strengen Datenschutzbestimmungen unterworfen sind, könnte in Zukunft bei der Aufklärung solcher Vorfälle helfen.