Gewalt im Zug: HSV-Fans in Auseinandersetzung verwickelt

Brutaler Vorfall in Regionalexpress: Zwei Verletzte nach Streit mit Fußballfans. Polizeieinsatz stoppt Zug, HSV-Anhänger verpassen Spiel. Ermittlungen laufen.

6. Oktober 2024, 13:55  •  48 ansichten

Gewalt im Zug: HSV-Fans in Auseinandersetzung verwickelt

Am 6. Oktober 2024 ereignete sich ein gewalttätiger Vorfall in einem Regionalexpress von Bremen nach Osnabrück. Hamburger SV (HSV)-Fans gerieten in eine Auseinandersetzung mit anderen Reisenden, was zu einem Polizeieinsatz und erheblichen Störungen im Bahnverkehr führte.

Der Zug, der kurz nach 7 Uhr vom Bremer Hauptbahnhof abfuhr, musste in Kirchweyhe, einem Ortsteil der Gemeinde Weyhe in Niedersachsen, anhalten. An Bord befanden sich etwa 370 HSV-Anhänger auf dem Weg zum Spiel gegen Fortuna Düsseldorf. Die Strecke Bremen-Osnabrück, die etwa 120 Kilometer lang ist, wird täglich von vielen Pendlern genutzt.

Bei dem Vorfall wurden zwei Personen verletzt:
- Eine 23-jährige Frau erlitt eine Kopfverletzung und Prellungen
- Ihr 25-jähriger Begleiter trug eine aufgeplatzte Augenbraue davon

Der Mann setzte zur Verteidigung einen Feuerlöscher ein, was rechtliche Konsequenzen haben könnte, da die Verwendung als Waffe strafbar ist. Andere Reisende betätigten die Notöffnung eines Fensters, um frische Luft in den Zug zu lassen.

Die Deutsche Bahn, die täglich etwa 7 Millionen Passagiere befördert, stoppte den Zug aufgrund der Beschädigungen. Ein Großeinsatz der Polizei folgte, bei dem Kräfte aus Niedersachsen und Bremen zusammengezogen wurden. Die Bundespolizei, zuständig für die Sicherheit auf Bahnanlagen, leitete Ermittlungen ein.

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Der Vorfall zeigt die anhaltende Problematik des Hooliganismus im deutschen Fußball. Fangruppen wie die des HSV, gegründet 1887, organisieren oft gemeinsame Reisen zu Auswärtsspielen. Die Bundesliga, in der der HSV lange Zeit spielte, ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball und zieht regelmäßig leidenschaftliche Anhänger an.

Die Polizei stellte die Identitäten der Reisenden im betroffenen Abteil sowie der HSV-Fans fest. Der Einsatz dauerte drei Stunden und führte zu Verspätungen und Umleitungen im Bahnverkehr, was erhebliche Folgekosten verursachen kann.

Die Fanhilfe Nordtribüne kritisierte den Polizeieinsatz als überzogen. Auf Social-Media-Plattformen, die eine zunehmende Rolle in der Fankommunikation spielen, äußerten sie ihren Unmut darüber, dass die Fans das Spiel in Düsseldorf verpassten.

Die Bundespolizei sucht weitere Zeugen und bittet um Meldungen unter der Telefonnummer 0421/16299-7777 oder per E-Mail an [email protected]. Zeugenaufrufe sind ein wichtiges Instrument bei polizeilichen Ermittlungen, insbesondere bei Vorfällen in öffentlichen Verkehrsmitteln, die oft über Videoüberwachung verfügen.

Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen bei Fußballspielen und auf Reiserouten von Fans. Er zeigt auch die Herausforderungen, denen sich die Deutsche Bahn und Sicherheitskräfte bei der Gewährleistung der Sicherheit aller Passagiere gegenübersehen.