Eskalation im Nahen Osten: Angriffe und Gegenangriffe intensivieren sich

Israelische Luftangriffe treffen Ziele im Libanon und Gaza, während die Hisbollah Raketen auf Israel abfeuert. Die Spannungen in der Region nehmen weiter zu, und internationale Reaktionen folgen.

6. Oktober 2024, 16:18  •  61 ansichten

Eskalation im Nahen Osten: Angriffe und Gegenangriffe intensivieren sich

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu, mit einer Reihe von Angriffen und Gegenangriffen in den letzten Tagen. In der Nacht zum 6. Oktober 2024 führte Israel Luftangriffe im Libanon durch, die laut dem Gouverneur von Baalbek-Hermel nur knapp die weltberühmten römischen Ruinen verfehlten. Die Angriffe erfolgten etwa 500 bis 700 Meter von den archäologischen Stätten entfernt, die seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Baschir Chodr, der Gouverneur, veröffentlichte ein Bild von Rauchwolken in der Nähe der antiken Überreste. Baalbek, auf etwa 1.000 Metern Höhe gelegen, beherbergt einige der beeindruckendsten römischen Ruinen, darunter den Bacchustempel und das Jupiterheiligtum mit seinen sechs noch stehenden Säulen, die als Wahrzeichen des Libanon gelten.

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In derselben Nacht führte Israel einen Luftangriff auf eine Moschee im Gazastreifen durch, bei dem mindestens 18 Menschen ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden. Das israelische Militär erklärte, es habe einen präzisen Schlag gegen ein Hamas-Kommando- und Kontrollzentrum durchgeführt, das sich in einem Gebäude befand, das zuvor als Moschee diente.

Die israelische Armee gab außerdem bekannt, dass sie am Morgen des 6. Oktober drei Drohnen vor der Küste Israels abgefangen habe. Zwei wurden von einem Marineschiff im Mittelmeer abgeschossen, während die dritte von der Luftwaffe vor der Küste Zentralisraels abgefangen wurde.

Als Reaktion auf diese Angriffe feuerte die Hisbollah am 5. Oktober etwa 130 Raketen auf Israel ab. Die libanesische Organisation, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde und von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, hat Verbindungen zum Iran und zu Syrien.

Benjamin Netanjahu, Israels am längsten amtierender Premierminister, reagierte scharf auf die Forderung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach einem Stopp der Waffenlieferungen an Israel für den Einsatz in Gaza. Netanjahu sagte: "Schämt euch! Israel wird mit oder ohne eure Unterstützung siegen."

Inmitten dieser Eskalation bereitet sich Israel laut Militärquellen auf eine Antwort auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober vor. Ein anonymer Militärvertreter erklärte: "Die IDF bereitet eine Antwort auf den beispiellosen und unrechtmäßigen iranischen Angriff auf israelische Zivilisten und Israel vor."

Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas, die seit 2007 die Kontrolle über den etwa 360 Quadratkilometer großen und dicht besiedelten Gazastreifen hat, dauert seit Jahrzehnten an. Israel unterhält seit 2007 eine Seeblockade des Gebiets.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge. Frankreich, als ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat, spielt eine wichtige Rolle bei den diplomatischen Bemühungen zur Deeskalation der Situation.

Während Israel über eines der fortschrittlichsten Militärs im Nahen Osten verfügt, einschließlich des 2011 in Betrieb genommenen Iron Dome-Raketenabwehrsystems, bleibt die Lage in der Region äußerst angespannt. Die kommenden Tage werden zeigen, ob eine weitere Eskalation vermieden werden kann.