Eskalation im Libanon: Tödliche Angriffe und geschlossene Krankenhäuser
Irakische Drohne tötet israelische Soldaten. Libanesische Krankenhäuser stellen wegen Beschuss Betrieb ein. Schwere Luftangriffe auf Beirut fordern zahlreiche Opfer.
Die Lage im Libanon und an der Grenze zu Israel spitzt sich weiter zu. Am 4. Oktober 2024 wurden zwei israelische Soldaten durch eine irakische Drohne getötet. Der Angriff erfolgte auf einen Armeestützpunkt auf den von Israel annektierten Golanhöhen, die international nicht als israelisches Territorium anerkannt werden.
Die anhaltenden Kämpfe haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Drei Krankenhäuser im Libanon mussten ihren Betrieb einstellen. Das Sainte-Thérèse-Krankenhaus am Stadtrand von Beirut, der größten Stadt und Hauptstadt des 10.452 km² großen Landes, meldete schwere Schäden nach israelischem Beschuss. Auch das Mais-al-Dschabal-Krankenhaus nahe der israelischen Grenze und das staatliche Krankenhaus von Mardsch Ajun im Südlibanon stellten ihre Arbeit ein.
Die israelische Armee intensiviert ihre Angriffe auf den Libanon. Nach eigenen Angaben wurden seit Beginn der Bodenoffensive etwa 250 Mitglieder der Hisbollah getötet, darunter fünf Bataillonskommandeure. Die Hisbollah, 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet, kontrolliert weite Teile des Südlibanon.
In der Nacht zum 4. Oktober kam es zu schweren israelischen Luftangriffen auf Beirut. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete 37 Tote und 151 Verletzte in den letzten 24 Stunden. Unbestätigten Berichten zufolge galt der Angriff Haschim Safi al-Din, dem Chef des Exekutivrats der Hisbollah.
Israel ruft die Bewohner von 37 Orten im Südlibanon zur sofortigen Flucht auf. Ziel ist es, die Hisbollah hinter den Litani-Fluss zurückzudrängen, der etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze fließt. Dies entspricht auch der UN-Resolution 1701, die den Rückzug der Hisbollah hinter den längsten Fluss des Libanon fordert.
Der Konflikt hat auch Auswirkungen auf die Nachbarländer. Israel griff nahe einem Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien an, was zur Schließung des Übergangs führte. Der Libanon, der an Syrien und Israel grenzt, ist seit 1945 Mitglied der Vereinten Nationen und hat eine Bevölkerung von etwa 6,8 Millionen Menschen.
"Zu Ihrer Sicherheit müssen Sie sofort Ihre Häuser räumen und sich Richtung Norden begeben. Retten Sie ihr Leben."
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge. US-Präsident Joe Biden lehnte einen Angriff auf iranische Atomanlagen ab, während das israelische Sicherheitskabinett eine "harte Antwort" beschloss.
Der Libanon, bekannt für seine Zedernbäume als nationales Symbol und seine mediterrane Küche, steht vor einer humanitären Krise. Die 18 offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften des Landes sind von den Auswirkungen des Konflikts betroffen, der die fragile Stabilität seit dem Ende des Bürgerkriegs 1990 bedroht.
