CDU-Politiker fordert strengere Grenzüberwachung im Kreis Heinsberg

Bundestagsabgeordneter Wilfried Oellers drängt auf verstärkte Kontrollen an der deutsch-niederländischen Grenze im Kreis Heinsberg. Er warnt vor Verlagerung illegaler Migration in die Region.

4. Oktober 2024, 12:19  •  0 ansichten

CDU-Politiker fordert strengere Grenzüberwachung im Kreis Heinsberg

Im westlichsten Teil Deutschlands, dem Kreis Heinsberg an der Grenze zu den Niederlanden, ist eine Debatte über die Intensität der Grenzkontrollen entbrannt. Seit dem 16. September 2024 finden in dieser Region nur sporadische Überprüfungen statt, was bei einigen lokalen Politikern Besorgnis auslöst.

Wilfried Oellers, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Heinsberg, äußert sich kritisch zur aktuellen Situation. Er fordert eine Verstärkung der Kontrollen, insbesondere an wichtigen Übergängen wie der B56 sowie den Grenzpunkten Rothenbach, Karken und Scherpenseel. Oellers betont die Notwendigkeit, die Grenzen offen, aber kontrolliert zu halten, um unkontrollierte Einreisen zu verhindern.

"Unter Schleusern spricht sich schnell herum, an welchen Übergängen keine Kontrollen stattfinden. Es darf nicht dazu kommen, dass sich die illegale Migration in den Kreis Heinsberg verlagert."

Wilfried Oellers erklärt:

Der Politiker stützt seine Forderung auf Ergebnisse verstärkter Kontrollen während der Europameisterschaft 2024. In diesem Zeitraum verzeichnete die Bundespolizei im Kreis Heinsberg bemerkenswerte Erfolge: 17 vollstreckte Haftbefehle, zwei ausländerrechtliche Maßnahmen und 56 Fälle unerlaubter Einreise, von denen 21 als migrationsrelevant eingestuft wurden.

Diese Zahlen unterstreichen für Oellers die Wirksamkeit intensiverer Grenzüberwachung. Er widerspricht damit der Einschätzung von Andreas Rosskopf, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der die Effektivität der neuen Kontrollen an deutschen Grenzen in Frage stellt.

Die Debatte um Grenzkontrollen im Kreis Heinsberg spiegelt größere Herausforderungen wider. Die 567 km lange deutsch-niederländische Grenze ist Teil des Schengen-Raums, der grundsätzlich freien Personenverkehr vorsieht. Gleichzeitig sieht sich Europa mit komplexen Fragen der Migrationspolitik konfrontiert.

Kritiker warnen, dass verstärkte Kontrollen den lokalen Grenzverkehr beeinträchtigen und zu längeren Wartezeiten für Pendler und den Warenverkehr führen könnten. Befürworter argumentieren hingegen, dass gezielte Überprüfungen zur nationalen Sicherheit beitragen und illegale Aktivitäten eindämmen.

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Der Kreis Heinsberg, bekannt geworden als erster deutscher "Hotspot" der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020, steht nun erneut im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Diskussion um Grenzkontrollen in dieser 628 km² großen Region verdeutlicht die Herausforderung, Sicherheitsinteressen mit den Prinzipien der Freizügigkeit in Einklang zu bringen.

Während die Debatte anhält, bleibt abzuwarten, wie die Bundespolizei mit ihren rund 51.000 Mitarbeitern (Stand 2024) auf die Forderungen nach verstärkten Kontrollen reagieren wird. Die Entscheidung wird nicht nur lokale Auswirkungen haben, sondern auch im Kontext der gemeinsamen Asyl- und Migrationspolitik der Europäischen Union betrachtet werden müssen.