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Tragödie im Oberbergischen: Mutter unter Verdacht der Kindstötung

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Eine 41-jährige Frau aus Marienheide steht unter Verdacht, ihr Neugeborenes getötet zu haben. Die Kölner Polizei ermittelt und sucht nach der verschwundenen Babyleiche.

Im Oberbergischen Kreis hat sich ein erschütternder Fall ereignet. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen eine 41-jährige Frau aus Marienheide, die im Verdacht steht, ihr neugeborenes Kind getötet zu haben. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die komplexe Problematik der Kindstötung in Deutschland.

Die Ermittlungen begannen, als die Frau am 30. September 2024 in eine Klinik in Gummersbach eingeliefert wurde. Ärzte stellten fest, dass sie kurz zuvor entbunden hatte. Nach ersten Erkenntnissen soll die Verdächtige das Kind bereits am 26. September im Hausmüll entsorgt haben. Die Babyleiche konnte bisher nicht gefunden werden.

Der Oberbergische Kreis, in dem sich der Vorfall ereignete, liegt im Regierungsbezirk Köln und erstreckt sich über eine Fläche von 918 km². Marienheide, die Heimatgemeinde der Verdächtigen, zählt etwa 13.000 Einwohner. Die Region ist ländlich geprägt, was die Suche nach Beweisen erschweren könnte.

Eine Mordkommission der Kölner Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei Köln, zuständig für über eine Million Einwohner, verfügt über mehr als 5.000 Mitarbeiter und umfangreiche Erfahrung in der Aufklärung schwerer Straftaten. Die Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten in Deutschland liegt bei über 90%.

Es ist wichtig zu betonen, dass in Deutschland jährlich etwa 20-35 Fälle von Kindstötung registriert werden, wobei die Dunkelziffer als hoch eingeschätzt wird. Der Gesetzgeber hat auf diese Problematik reagiert: Kindstötung ist strafbar und wird mit einer Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren geahndet.

Experten weisen darauf hin, dass postpartale Depressionen, die etwa 10-15% aller Mütter nach der Geburt betreffen, ein Risikofaktor sein können. Um solche Tragödien zu verhindern, gibt es in Deutschland Alternativen wie die anonyme Geburt und Babyklappen. Allein in Nordrhein-Westfalen existieren 18 Babyklappen.

Die Ermittler bitten die Öffentlichkeit um Mithilfe. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden. Jeder Hinweis könnte entscheidend sein, um Licht in diesen tragischen Fall zu bringen.

Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung der psychosozialen Betreuung von Schwangeren in Krisensituationen, die in Deutschland gesetzlich verankert ist. Es bleibt zu hoffen, dass durch verstärkte Präventionsmaßnahmen und Unterstützungsangebote ähnliche Tragödien in Zukunft verhindert werden können.

Kerstin Dresner