Betrunkener stürzt auf S-Bahn-Gleise: Dramatischer Vorfall in Hamburg

Im Hamburger Hauptbahnhof fiel ein alkoholisierter Mann auf die Gleise. Nach seiner Rettung zeigte er exhibitionistisches Verhalten. Die Bundespolizei leitete Strafverfahren ein.

2. Oktober 2024, 10:24  •  0 ansichten

Betrunkener stürzt auf S-Bahn-Gleise: Dramatischer Vorfall in Hamburg

Am späten Abend des 2. Oktober 2024 ereignete sich im Hamburger Hauptbahnhof ein gefährlicher Vorfall. Ein 26-jähriger Mann fiel aufgrund starker Alkoholisierung vom Bahnsteig auf die S-Bahn-Gleise. Der Hamburger Hauptbahnhof, der täglich etwa 550.000 Reisende abfertigt, wurde Schauplatz einer potenziell lebensbedrohlichen Situation.

Dank der Aufmerksamkeit von Passanten und der schnellen Reaktion eines S-Bahn-Fahrers konnte eine Tragödie verhindert werden. Der Triebfahrzeugführer der einfahrenden S2, die Teil des 1907 als erste elektrische Stadtbahn Deutschlands eröffneten S-Bahn-Systems ist, leitete eine Schnellbremsung ein. Der Zug kam etwa 20 Meter vor dem auf den Gleisen liegenden Mann zum Stehen. Es ist erwähnenswert, dass der Bremsweg eines Zuges bei 100 km/h bis zu 1000 Meter betragen kann, was die Gefährlichkeit der Situation unterstreicht.

Nach der Rettung aus dem Gleisbett zeigte der Mann ein uneinsichtiges und provozierendes Verhalten. Er entblößte sein Geschlechtsteil vor dem Sicherheitspersonal der Deutschen Bahn, was nach §183 StGB als Exhibitionismus strafbar ist. Die alarmierte Bundespolizei, die für die Sicherheit an Bahnhöfen zuständig ist, nahm den Mann und seinen 34-jährigen Begleiter fest.

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Auf dem Bundespolizeirevier wurden Atemalkoholtests durchgeführt. Der 26-Jährige wies einen Wert von 1,4 Promille auf, während sein Begleiter sogar 2,05 Promille erreichte. Zum Vergleich: Die Promillegrenze für Fußgänger in Deutschland liegt bei 1,6 Promille. Gegen den jüngeren Mann wurden Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und exhibitionistischer Handlungen eingeleitet.

Die Bundespolizei warnt eindringlich vor den Gefahren an Bahnanlagen, insbesondere durch Züge und stromführende Schienen. Die S-Bahn-Stromschienen führen 1200 Volt Gleichstrom, was bei Berührung lebensgefährlich sein kann. Jährlich führt die Bundespolizei Präventionskampagnen durch, um auf diese Risiken aufmerksam zu machen.

Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung der Sicherheitsmaßnahmen im Hamburger Hauptbahnhof, der als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes "Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus" nicht nur ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein kulturelles Wahrzeichen ist. Mit 14 Gleisen für den Fernverkehr und 8 für den S-Bahn-Verkehr ist er der meistfrequentierte Fernbahnhof Deutschlands und ein zentraler Punkt im europäischen Eisenbahnnetz.

Die S-Bahn Hamburg, die täglich etwa 750.000 Fahrgäste befördert, spielt eine entscheidende Rolle im öffentlichen Nahverkehr der Stadt. Vorfälle wie dieser zeigen, wie wichtig es ist, dass Passagiere und Bahnpersonal stets wachsam bleiben, um die Sicherheit aller Reisenden zu gewährleisten.