Die Zahl der Milliardäre in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Laut einer aktuellen Analyse des "Manager-Magazins" gibt es im Jahr 2024 insgesamt 249 Personen mit einem Vermögen von mindestens einer Milliarde Euro. Dies stellt einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr dar, als 226 Milliardäre gezählt wurden. Im Vergleich zu 2001, als es nur 69 Milliardäre gab, zeigt sich eine bemerkenswerte Entwicklung in der Vermögenskonzentration.
An der Spitze der Liste steht Dieter Schwarz, der Gründer von Lidl. Sein Vermögen wird auf 43,7 Milliarden Euro geschätzt, was einem Zuwachs von über vier Milliarden Euro im letzten Jahr entspricht. Lidl, 1973 gegründet, ist Teil des größeren Schwarz-Konzerns und hat maßgeblich zum Erfolg des Unternehmers beigetragen.
Die Familie Klatten-Quandt, bekannt durch ihre Verbindung zu BMW, belegt den zweiten Platz. Trotz eines Verlustes von mehr als sechs Milliarden Euro, hauptsächlich aufgrund schwächelnder BMW-Aktien, verfügt die Familie noch über ein Vermögen von 34,4 Milliarden Euro. BMW, ursprünglich 1916 als Rapp Motorenwerke gegründet, ist heute einer der führenden Automobilhersteller weltweit.
Auf den weiteren Plätzen folgen die Familie Merck mit 33,8 Milliarden Euro, die Familie Reimann mit 31,3 Milliarden Euro und Klaus-Michael Kühne mit 29 Milliarden Euro. Die Merck KGaA, das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt, und die von der Reimann-Familie kontrollierte JAB Holding, ein bedeutender Investor in der Konsumgüterbranche, unterstreichen die Diversität der deutschen Wirtschaft.
Bemerkenswert ist der Aufstieg der Familie Henkel, die ihr Vermögen um fast zehn Milliarden Euro auf 24,6 Milliarden Euro steigern konnte. Das 1876 in Aachen gegründete Unternehmen Henkel hat sich zu einem globalen Konzern entwickelt.
"Das sind die 500 reichsten Deutschen"
Die Familie Porsche verzeichnete einen Rückgang um 4,5 Milliarden Euro und steht nun mit 19,3 Milliarden Euro auf Platz acht. Porsche, 1931 von Ferdinand Porsche gegründet, bleibt trotz des Rückgangs ein Synonym für deutsche Ingenieurskunst.
Außerhalb der Top 10 finden sich weitere bekannte Namen wie die Familie von Siemens (9,8 Milliarden Euro), die Familie Deichmann (4,8 Milliarden Euro) und die Familie Dirk Roßmann (4,6 Milliarden Euro). Diese Unternehmen repräsentieren verschiedene Sektoren der deutschen Wirtschaft, von Technologie über Einzelhandel bis hin zum Drogeriemarkt.
Die Vielfalt der vertretenen Branchen spiegelt die Stärke und Diversität der deutschen Wirtschaft wider. Als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt zeichnet sich Deutschland durch seine Exportorientierung und Führungsposition in Schlüsselindustrien wie Automobil, Maschinenbau und Chemie aus. Der starke Mittelstand und die niedrige Jugendarbeitslosigkeit tragen zur wirtschaftlichen Stabilität bei.
Diese Entwicklungen zeigen, dass trotz globaler Herausforderungen die Vermögenskonzentration in Deutschland weiter zunimmt. Die Rekordzahl an Milliardären wirft Fragen zur Vermögensverteilung und sozialen Gerechtigkeit auf, die in der gesellschaftlichen Debatte zunehmend an Bedeutung gewinnen.