Israelische Beamte behaupten, die Führung der Hisbollah sei ausgeschaltet worden. Verteidigungsminister Joav Galant erklärte, die Organisation sei nun "kopflos". Diese Aussagen kommen inmitten einer Eskalation der Spannungen zwischen Israel und der libanesischen Miliz.
Benjamin Netanjahu richtete eine eindringliche Warnung an die libanesische Bevölkerung:
"Befreien Sie Ihr Land von der Hisbollah, damit dieser Krieg enden kann. Sie haben die Möglichkeit, den Libanon zu retten, bevor er in den Abgrund eines langen Krieges stürzt, der zu Zerstörung und Leid führen wird, wie wir es im Gazastreifen sehen."
Die Hisbollah, 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet, kontrolliert weite Teile des Südlibanon und wird von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft. Ihre Verbindungen zum Iran und zu Syrien machen sie zu einem bedeutenden regionalen Akteur.
In der israelischen Stadt Haifa, der drittgrößten des Landes mit etwa 285.000 Einwohnern, wurden rund 180 Raketen aus dem Libanon registriert. Dies markiert den größten Angriff auf die Stadt seit Beginn der Hisbollah-Angriffe vor einem Jahr. Eine Frau wurde leicht verletzt.
Israelische Bodentruppen haben laut Berichten einen Militärposten der Hisbollah bei Marun al-Ras im Libanon eingenommen. Diese Operation ist Teil einer größeren Anstrengung zur Zerstörung der Raketeninfrastruktur der Miliz.
Angesichts der angespannten Lage evakuierte die Bundeswehr weitere 89 deutsche Staatsangehörige aus dem Libanon. Insgesamt wurden bisher 549 Menschen ausgeflogen. Großbritannien zog vorsichtshalber die Angehörigen seines Botschaftspersonals aus Israel ab.
Der Libanon, ein Land mit reicher Geschichte und Kultur, steht vor enormen Herausforderungen. Mit einer Fläche von etwa 10.452 km² und einer 225 km langen Mittelmeerküste ist es bekannt für seine vielfältige Küche und die symbolträchtigen Zedernbäume. Die Hauptstadt Beirut, mit etwa 2 Millionen Einwohnern, spiegelt die Komplexität des konfessionellen politischen Systems wider.
Die aktuelle Krise bedroht nicht nur die Stabilität des Libanon, sondern die gesamte Region. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge, während die UNIFIL-Mission, die seit 1978 im Libanon stationiert ist, versucht, den Frieden zu wahren.