Neue Kfz-Kennzeichen: 320 Städte könnten eigene Codes erhalten
Ein Vorschlag sieht 320 neue Kfz-Kennzeichen für deutsche Städte vor. Ziel ist die Stärkung der lokalen Identität. Das Bundesverkehrsministerium zeigt sich offen für die Idee.
In Deutschland könnte es bald zu einer bedeutenden Änderung im Bereich der Kfz-Kennzeichen kommen. Ein Konzept von Professor Ralf Bochert der Universität Heilbronn schlägt vor, 320 neue Kennzeichen für Städte mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern einzuführen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Verbundenheit der Bürger mit ihrer Heimatstadt zu stärken.
Allein in Nordrhein-Westfalen könnten 133 Städte von dieser Neuerung profitieren, darunter 25 im Kölner Umland. Zu den potenziellen neuen Kennzeichen gehören beispielsweise BRÜ für Brühl, KER für Kerpen und PU für Pulheim. Diese Änderung würde die Kennzeichenvergabe individueller gestalten und könnte die regionale Identifikation fördern.
Die Umsetzung dieses Vorschlags wäre rechtlich relativ einfach. Eine Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung würde genügen, wobei die Bundesländer die Änderung beim Verkehrsministerium beantragen müssten. Das Bundesverkehrsministerium unter Volker Wissing (FDP) steht dem Vorschlag positiv gegenüber.
Für die Bürger wäre der Aufwand gering. Ein Kennzeichenwechsel würde lediglich eine Gebühr von 10 Euro verursachen. Interessanterweise zeigt eine Studie aus dem Jahr 2012, dass zwei Drittel der Deutschen ihr Kennzeichen als wichtig für die Identifikation mit ihrer Heimat betrachten.
Es ist erwähnenswert, dass Deutschland bereits über 700 verschiedene Kennzeichenkombinationen hat. Die heutige Form der deutschen Kfz-Kennzeichen wurde 1956 standardisiert, wobei die schwarze Schrift auf weißem Grund eingeführt wurde. Seitdem hat sich das System stetig weiterentwickelt, um verschiedene Fahrzeugtypen und Nutzungen zu berücksichtigen.
Beispielsweise haben Elektrofahrzeuge ein spezielles "E" am Ende des Kennzeichens, während Oldtimer ein "H" für "historisch" tragen können. Auch Sonderkennzeichen für Behörden und Organisationen existieren, wie "Y" für die Bundeswehr oder "THW" für das Technische Hilfswerk.
Die mögliche Einführung neuer Kennzeichen würde diese Vielfalt weiter erhöhen und könnte die lokale Identität in vielen mittelgroßen Städten stärken. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Vorschlag in den kommenden Monaten entwickeln wird.