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Frank Gotthardts "Nius": Millionen-Investment mit ungewisser Zukunft

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Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt expandiert mit "Nius" ins Fernsehen, finanziert von Multimillionär Frank Gotthardt. Trotz hoher Investitionen bleibt der Erfolg fraglich, während Gotthardts Vermögen schrumpft.

Das Medienunternehmen "Nius" des ehemaligen "Bild"-Chefredakteurs Julian Reichelt strebt auf den deutschen Fernsehmarkt. Finanziert wird dieses Vorhaben vom Multimillionär Frank Gotthardt, dessen Vermögen in jüngster Zeit erheblich geschrumpft ist. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Zukunftsfähigkeit des Projekts auf.

Gotthardt, der sein Vermögen hauptsächlich mit der CompuGroup Medical, einem führenden E-Health-Unternehmen, erwirtschaftet hat, investierte bereits beträchtliche Summen in "Nius". Geschäftsunterlagen zeigen, dass er die vollständige Kontrolle über das Unternehmen besitzt und bisher mindestens 10 Millionen Euro, möglicherweise sogar bis zu 50 Millionen Euro, investiert hat.

Das Geschäftsmodell von "Nius" steht vor erheblichen Herausforderungen. Die polarisierenden Inhalte des Portals erschweren die Werbevermarktung, da viele Unternehmen ihre Anzeigen nicht mit kontroversen Themen in Verbindung bringen möchten. Zudem hat die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg bereits einen Verstoß gegen journalistische Sorgfaltspflichten festgestellt.

Trotz dieser Schwierigkeiten expandiert "Nius" weiter. Das Unternehmen hat kürzlich Julian Reichelts Rome Medien GmbH übernommen und sich am österreichischen "Exxpress" beteiligt. Seit dem 16. April 2024 strahlt Nius TV täglich eine einstündige "Morning Show" aus, mit Plänen, die Sendezeit auf zwei Stunden zu erweitern.

Interessanterweise zeigt sich in Gotthardts Heimat Rheinland-Pfalz ein gegenteiliger Trend. Seine dortigen Regionalsender werden drastisch zurückgebaut, was Fragen zur langfristigen Strategie des Investors aufwirft.

"Es gibt eine unternehmerische Komponente, vor allem aber geht es mir um Politik. Aus staatsbürgerlicher Verantwortung musste ich etwas tun angesichts der Übermacht der Medien, die eher links zu verorten sind."

Frank Gotthardt über seine Motivation

Die Zukunft von "Nius" bleibt ungewiss. Während das Projekt von Gotthardts finanzieller Unterstützung abhängt, ist sein Vermögen von 1,4 Milliarden auf 500 Millionen Euro geschrumpft. Dies könnte langfristig Auswirkungen auf seine Bereitschaft haben, weiterhin in verlustbringende Medienunternehmen zu investieren.

Für den Erfolg von "Nius" wird es entscheidend sein, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln und gleichzeitig die journalistische Qualität zu verbessern. Ob dies gelingt, wird die Zeit zeigen.