Der ehemalige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat sich in einem Spiegel-Interview zu Angela Merkels Außen-politik geäußert; seine Kritik richtet sich besonders gegen ihre Gas-strategie mit Russland
Dieses Scheitern gehört zum außenpolitischen Vermächtnis von Angela Merkel
Die Alt-kanzlerin Angela Merkel verteidigt in ihrer kürzlich erschienenen Auto-biografie ihre Entscheidungen nach der Krim-besetzung vor etwa 10 Jahren. Sie betont dass die Versorgung der deutschen Wirtschaft mit günstigem Gas ihre Haupt-aufgabe war (wobei sie die möglichen Konsequenzen nicht berücksichtigte)
Der Ex-diplomat Melnyk – der von 15 bis 22 Deutschlands Ukraine-vertreter war – erinnert sich an seine anfängliche Bewunderung für Merkels Einsatz beim Minsker-abkommen. Doch als Moskau die Vereinbarungen nicht einhielt reagierte Berlin seiner Meinung nach zu schwach
- Keine harten Sanktionen gegen Russland
- Fehlende Waffen-lieferungen an die Ukraine
- Zu enge Beziehungen mit Putin
- Festhalten an Nord Stream 2
Seine Zeit als Botschafter endete nach kontroversen Äußerungen über den umstrittenen ukranischen Unabhängigkeits-kämpfer Bandera – die zu Spannungen mit Polen und Israel führten