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Boris Pistorius plant Bundestagskandidatur in SPD-Hochburg Hannover

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Verteidigungsminister Boris Pistorius will für die SPD im Wahlkreis Hannover II kandidieren. Die Entscheidung fällt in eine Zeit der Debatte um die SPD-Kanzlerkandidatur für 2025.

Boris Pistorius, der amtierende Bundesverteidigungsminister, plant einen bedeutenden Schritt in seiner politischen Karriere. Der SPD-Politiker beabsichtigt, im Wahlkreis Hannover II für die kommende Bundestagswahl zu kandidieren. Dieser Wahlkreis im Süden der niedersächsischen Landeshauptstadt gilt traditionell als Hochburg der Sozialdemokraten.

Die Entscheidung von Pistorius fällt in eine Zeit, in der die SPD mit sinkenden Umfragewerten zu kämpfen hat. Seine Kandidatur könnte als strategischer Zug interpretiert werden, um die Position der Partei zu stärken. Der 64-jährige Minister, der am 14. März 1960 in Osnabrück geboren wurde, bringt eine beachtliche politische Erfahrung mit. Seit seinem Eintritt in die SPD im Jahr 1976 hat er verschiedene wichtige Ämter bekleidet.

Pistorius äußerte gegenüber dem "Spiegel": "Ich habe zehn Jahre lang in Hannover gearbeitet und viel Zeit dort verbracht. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass die SPD nächstes Jahr ein gutes Ergebnis erzielt, und dazu gehört es, möglichst viele Wahlkreise direkt zu gewinnen." Die offizielle Nominierung soll voraussichtlich am 21. März 2025 erfolgen.

Der Werdegang von Pistorius ist beeindruckend. Von 2006 bis 2013 war er Oberbürgermeister seiner Geburtsstadt Osnabrück. Anschließend diente er von 2013 bis 2023 als Innenminister in Niedersachsen, bevor er Anfang 2023 das Amt des Bundesverteidigungsministers übernahm. In seiner Zeit als Innenminister setzte er sich unter anderem für eine Verschärfung des Waffenrechts ein und war maßgeblich an der Einführung von Bodycams für Polizisten beteiligt.

Pistorius ist bekannt für seine klare Haltung gegen Rechtsextremismus und setzt sich für eine stärkere europäische Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik ein. Als Verteidigungsminister befürwortet er höhere Verteidigungsausgaben und eine Stärkung der Bundeswehr. Zudem engagiert er sich für die Verbesserung der Cybersicherheit in Deutschland.

Neben seiner politischen Tätigkeit ist Pistorius auch sportlich aktiv und läuft regelmäßig Marathon. Er spricht fließend Englisch und hat gute Französischkenntnisse. Sein Engagement geht über die Politik hinaus: Er ist Schirmherr des Vereins "Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V." und wurde 2023 mit dem Orden wider den tierischen Ernst ausgezeichnet.

Die Kandidatur von Pistorius könnte die innerparteiliche Debatte um die Kanzlerkandidatur der SPD für die Bundestagswahl im Herbst 2025 beeinflussen. Obwohl er selbst vor einem Kandidatentausch warnte, wird er aufgrund seiner Popularität oft als potenzieller Ersatzmann für Olaf Scholz genannt.

Mit seiner Entscheidung, für den Bundestag zu kandidieren, strebt Pistorius nun eine weitere Legitimation an. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Schritt auf die politische Landschaft und die Zukunft der SPD auswirken wird.