USA und Israel erwägen Angriffe auf iranische Ölanlagen

USA und Israel diskutieren mögliche Vergeltungsschläge gegen den Iran. Spannungen im Libanon eskalieren mit Angriffen auf Journalisten und Soldaten.

3. Oktober 2024, 15:44  •  0 ansichten

USA und Israel erwägen Angriffe auf iranische Ölanlagen

Die Vereinigten Staaten und Israel führen derzeit Gespräche über potenzielle Angriffe auf iranische Ölanlagen. US-Präsident Joe Biden bestätigte diese Diskussionen, betonte jedoch, dass am 3. Oktober 2024 keine Aktionen stattfinden würden. Diese Entwicklung folgt auf den iranischen Raketenbeschuss Israels zwei Tage zuvor.

Die Spannungen in der Region nehmen weiter zu. Im Libanon wurden zwei belgische Journalisten unter dem Vorwurf der Spionage für Israel angegriffen und schwer verletzt. Die Reporter wurden von einer bewaffneten Gruppe festgehalten und misshandelt, bevor sie freigelassen wurden.

An der israelisch-libanesischen Grenze kam es zu tödlichen Zwischenfällen. Die libanesische Armee meldete, dass zwei ihrer Soldaten durch israelischen Beschuss getötet wurden. Als Reaktion darauf erwiderte die libanesische Armee das Feuer, was eine Eskalation in der ohnehin angespannten Grenzregion darstellt.

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Diplomatische Spannungen zeigen sich auch in den Beziehungen zwischen dem Iran und Deutschland. Teheran bestellte den deutschen Botschafter ein, nachdem Berlin zuvor den iranischen Vertreter ins Auswärtige Amt zitiert hatte.

Israels Militär behauptet, einen geplanten Großangriff der Hisbollah verhindert zu haben. Laut Armeeangaben wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Spezialoperationen im Südlibanon durchgeführt, um Vorbereitungen der Hisbollah für einen Anschlag im Stil des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 zu unterbinden.

Zudem meldet das israelische Militär die Tötung hochrangiger Hamas-Funktionäre, darunter der Chef der Hamas-Regierung im Gazastreifen, Rawhi Muschtaha.

"Wir führen darüber Gespräche. Ich denke das wäre ein bisschen ...wie auch immer."

US-Präsident Joe Biden zur möglichen Zustimmung zu israelischen Angriffen auf iranische Ölanlagen:

Diese Entwicklungen verdeutlichen die komplexe Sicherheitslage im Nahen Osten. Die USA und Israel, seit 1948 enge Verbündete, koordinieren ihre Strategien angesichts der iranischen Bedrohung. Der Iran, der die Hisbollah finanziell und militärisch unterstützt, spielt eine Schlüsselrolle in den regionalen Konflikten.

Die Situation im Libanon bleibt besonders angespannt. Das Land, das von 1975 bis 1990 einen Bürgerkrieg erlebte, kämpft seit 2019 mit einer schweren Wirtschaftskrise. Die Präsenz der Hisbollah, die in den 1980er Jahren während der israelischen Besatzung des Südlibanon entstand, kompliziert die Lage zusätzlich.

Israels fortschrittliches Raketenabwehrsystem "Iron Dome" spielt eine wichtige Rolle bei der Verteidigung gegen Angriffe aus dem Libanon und dem Gazastreifen. Letzterer steht seit 2007 unter einer Blockade durch Israel und Ägypten.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation genau. Die UNIFIL-Mission der UN überwacht seit 1978 die Grenze zwischen Israel und dem Libanon, kann jedoch Zwischenfälle nicht vollständig verhindern.

Die Diskussionen über mögliche Angriffe auf iranische Ölanlagen sind besonders brisant, da der Ölsektor etwa 80% der iranischen Exporte ausmacht. Frühere US-Sanktionen gegen den Iran zielten bereits auf diesen wichtigen Wirtschaftszweig ab.

Die kommenden Tage werden zeigen, ob die diplomatischen Bemühungen eine weitere Eskalation verhindern können oder ob die Region in einen größeren Konflikt abgleitet.