Ukraine verstärkt Verteidigung: NATO-Chef Rutte besucht Kiew

Inmitten anhaltender Kämpfe verstärkt die Ukraine ihre Verteidigung bei Donezk. NATO-Generalsekretär Rutte besucht Kiew, während Selenskyj mehr westliche Unterstützung fordert. Russische Angriffe fordern weiterhin Opfer.

4. Oktober 2024, 03:06  •  0 ansichten

Ukraine verstärkt Verteidigung: NATO-Chef Rutte besucht Kiew

In der sich weiter zuspitzenden Lage des Ukraine-Konflikts verstärkt Kiew seine Verteidigungsanlagen in der östlichen Region Donezk. General Oleksandr Syrskyj, Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, ordnete die Verstärkung der Stellungen an, während russische Truppen in verschiedenen Sektoren der Ostukraine vorrücken.

Der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte besuchte am 2. Oktober 2024, nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt, die ukrainische Hauptstadt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj betonte Rutte die Notwendigkeit fortgesetzter Unterstützung für die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression.

Selenskyj würdigte Ruttes Besuch als "richtungsweisend" und forderte eine verstärkte internationale Koalition zur Unterstützung der Ukraine, ähnlich der Unterstützung für Israel. Er betonte die Dringlichkeit, die Frontlinie zu stärken und den Einsatz weitreichender Waffen gegen militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet zu ermöglichen.

"Jeder im Bündnis ist sich über den Bedarf im Klaren."

Wolodymyr Selenskyj

Die anhaltenden russischen Angriffe fordern weiterhin zivile Opfer. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, wurden bei einem Bombenangriff auf das Wohnviertel Saltiwka mindestens zehn Menschen verletzt, darunter ein dreijähriges Kind. Die Stadt, einst ein bedeutendes Industriezentrum, leidet besonders unter den Folgen des Konflikts.

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Gleichzeitig berichtet die Ukraine von Gegenangriffen auf russisches Territorium. Ukrainische Drohnen sollen das russische Militärflugfeld "Borisoglebsk" sowie Treibstofflager in der Region Woronesch angegriffen haben. Diese Angriffe zielen darauf ab, die Fähigkeit russischer Truppen zu schwächen, Kampfjets für Angriffe auf ukrainische Städte einzusetzen.

Der Konflikt hat auch diplomatische Konsequenzen. Ein Vorfall bei einer Pressekonferenz der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock während der UN-Generaldebatte in New York führte zur Herabstufung der Zugangsberechtigung eines russischen Journalisten.

Inmitten dieser Entwicklungen gibt es Berichte über mögliche chinesische Söldner in der Ukraine und einen weiteren Todesfall im Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Konstantin Zavizenov, ehemaliger Minister der selbsternannten "Volksrepublik Luhansk", wurde tot aufgefunden.

Die Situation bleibt angespannt, während die Ukraine weiterhin um internationale Unterstützung wirbt und ihre Verteidigungskapazitäten ausbaut. Die NATO, 1949 gegründet und seit 2004 auch Rumänien als Mitglied zählend, spielt eine Schlüsselrolle in der westlichen Unterstützung für Kiew.