Nürnberger Studentin wegen mutmaßlicher Gewaltakte in Budapest angeklagt
Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen mutmaßliche Linksextremistin aus Nürnberg. Vorwurf: Gewalttätige Übergriffe auf vermeintliche Rechtsextremisten in Budapest im Februar 2023.
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat Anklage gegen Hanna S., eine Studentin der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, erhoben. Der Vorwurf: Beteiligung an gewalttätigen Übergriffen auf vermeintliche Rechtsextremisten in Budapest im Februar 2023. Die Anklage wurde vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München eingereicht.
Laut Anklageschrift soll sich Hanna S. Anfang Februar 2023 einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung angeschlossen haben. Diese Gruppe soll gewaltsam gegen Personen vorgehen, die sie dem rechten Spektrum zuordnet. Die Vorfälle ereigneten sich in Budapest, der Hauptstadt Ungarns, die für ihre reiche Geschichte und beeindruckende Architektur bekannt ist.
Die Angriffe fanden im Zusammenhang mit dem sogenannten "Tag der Ehre" statt, zu dem jährlich Rechtsextremisten aus ganz Europa nach Budapest reisen. Dieser Tag erinnert an den Ausbruchsversuch deutscher und ungarischer Truppen aus der von der Roten Armee belagerten Stadt am 11. Februar 1945. Budapest, mit seiner bewegten Geschichte, ist heute eine pulsierende Metropole mit etwa 1,7 Millionen Einwohnern und bekannt für seine thermalen Heilbäder.
Der Angeklagten wird vorgeworfen, an zwei Überfällen beteiligt gewesen zu sein. Bei diesen Attacken sollen die Opfer zunächst unauffällig verfolgt und dann plötzlich mit Schlagstöcken und einem Hammer angegriffen worden sein. Ein Mann erlitt schwere Kopfverletzungen, zwei weitere Personen trugen Platzwunden und Prellungen davon. Die Angriffe fanden in einer Stadt statt, die nicht nur für ihre historischen Sehenswürdigkeiten wie das drittgrößte Parlamentsgebäude der Welt bekannt ist, sondern auch für das älteste U-Bahn-System auf dem europäischen Kontinent.
Die Vereinigung, der Hanna S. angehört haben soll, wird mit mindestens fünf ähnlichen Attacken in Verbindung gebracht. Ihre Mitglieder teilen laut Bundesanwaltschaft eine militante linksextremistische Ideologie und lehnen den demokratischen Rechtsstaat ab. Diese Vorfälle stehen im starken Kontrast zu Budapests Status als UNESCO-Weltkulturerbe, insbesondere dem Heldenplatz.
Hanna S. wurde am 6. Mai 2023 in Nürnberg festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns, ist nicht nur für den berühmten Christkindlesmarkt bekannt, sondern auch als Sitz des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Die Stadt hat eine reiche Geschichte, die von der mittelalterlichen Kaiserburg bis zu den Nürnberger Prozessen nach dem Zweiten Weltkrieg reicht.
Nach der Verhaftung kam es zu Solidaritätsbekundungen für die mutmaßliche Linksextremistin, unter anderem vor dem Nürnberger Gefängnis und durch Fans des Fußballvereins Greuther Fürth. Diese Reaktionen zeigen die Kontroversen um den Fall in einer Stadt, die auch für ihre lange Tradition in der Spielzeugherstellung und als Heimat des Germanischen Nationalmuseums bekannt ist.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die komplexen politischen und gesellschaftlichen Spannungen, die sowohl in Deutschland als auch in Ungarn existieren. Während Budapest mit seiner reichen Kultur und Geschichte, einschließlich der größten Synagoge Europas, als Schauplatz der mutmaßlichen Gewalttaten diente, steht Nürnberg mit seiner eigenen bedeutenden Vergangenheit im Zentrum der juristischen Aufarbeitung.